Düren: Mit der Ausbildung neuer Instruktoren für medizinische Simulationstrainings hat das Krankenhaus Düren eine weitere Investition in die Patientensicherheit getätigt. Zwei Ärzte und zwei Pflegekräfte aus der Klinik absolvierten jetzt den Instruktorenlehrgang, der sie dazu befähigt, ein strukturiertes Training zur Bewältigung von Krisensituationen zu leiten.

Wer arbeitet, macht Fehler – auch wenn er noch so gewissenhaft ist. Doch je nach Arbeitsplatz können Fehler harmlose bis dramatische Folgen haben. In der Luftfahrt wurde deshalb schon vor über 30 Jahren das Crew Resource Management (CRM)  eingeführt. In diesem Training für Cockpitbesatzungen werden immer wieder Krisensituationen und deren Bewältigung mit Hilfe klarer Kommunikation und genau festgelegter Verantwortlichkeiten simuliert. Denn Ursache der weitaus meisten Flugzeugunglücke war nicht mangelndes Können oder Wissen, sondern schlechte Kommunikation an Bord und Kompetenzkonflikte innerhalb der Crew. „Auch im Operationssaal kommen Menschen nicht zu Schaden, weil es dort an Fachkompetenz mangelt, sondern weil fehlerhaft kommuniziert wird“, schlägt Prof. Dr. Stefan Schröder, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, die Brücke von der Luftfahrt zur Medizin. Prof. Schröder gehört in NRW zu den Pionieren des medizinischen CRM, des Crisis Resource Managements. Auch wenn es anders als in der Luftfahrt noch nicht verpflichtend ist, ist es inzwischen in vielen verantwortungsbewussten Krankenhäusern obligatorisch, dass sich OP-Teams und andere Behandlungsteams regelmäßig zu diesem Simulationstraining treffen. So werden auch im Krankenhaus Düren Ärzte und Pflegekräfte unter anderem im eigenen Simulationszentrum immer wieder mit schwierigen Szenarien konfrontiert, die es nach klaren Strategien im Team zu lösen gilt. Die Möglichkeit, mit Hilfe von Videotechnik über das eigene Handeln professionell zu reflektieren sowie der offene und intensive Austausch in der Trainingsgruppe sind die Grundlage dafür, dass alle Beteiligten auch für den Umgang mit besonderen und unerwarteten Herausforderungen im medizinischen Alltag die nötige Souveränität entwickeln.

„Indem wir unsere eigenen Leute zu Instruktoren ausbilden, erhalten wir die Möglichkeit, noch mehr Simulationstrainings für unser Personal, aber auch für externe Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte anzubieten“, sagt Prof. Schröder. Gerade sei öffentlich wieder sehr kritisch über die Anzahl der Behandlungsfehler in deutschen Kliniken debattiert worden, erinnert der Chefarzt und betont: „Jeder Fehler ist einer zu viel. Deshalb steht die Patientensicherheit bei uns ganz oben auf der Agenda.“ Dass er mit Dr. Markus Rall vom Institut für Patientensicherheit und Teamtraining einen der profiliertesten Instruktorenausbilder gewinnen konnte, freut Prof. Schröder ganz besonders. Dr. Rall ist in ganz Europa als Ausbilder tätig, unter anderem für Mediziner der Nato in Brüssel.

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