Düren: Gerade einmal acht Jahre ist Vivien Reiter alt, aber mit ihrem Show-Tanz „Steinzeitmädchen“ tanzte sich die Schülerin von Brigitte Pahlke auf Anhieb ganz nach oben, wurde Deutsche Meisterin und Europameisterin. Gemeinsam mit ihrer Trainerin, ihren Eltern und Bruder Markus erzählte sie Bürgermeister Paul Larue bei einem Empfang, wie es dazu kam. „Ich bin schon als ich ganz klein war immer ´rumgehüpft. Dann habe ich ein Buch über eine kleine Ballerina bekommen und gesagt: ‚Mama, Mama, ich will auch tanzen!“
Beim ersten Besuch in der Tanzschule Brigitte Pahlke war sie bereits fasziniert „und sofort sehr interessiert“, erinnert sich Trainerin Brigitte Pahlke. Vivien Reiter ist ihre einzige Einzelschülerin, denn bei ein paar hundert Schülerinnen und Schüler bleibt der Tanzschulleiterin selbst kaum Zeit für Einzelunterricht. „Sie ist ein Geschenk“, sagt Brigitte Pahlke über die Achtjährige, deren Erfolgsserie sie selber verblüffte. „Wir haben damit gar nicht gerechnet.“ Schon die Teilnahme an einem Probeturnier war für Vivien Reiter so erfolgreich, dass sie anschließend alle für die Deutsche Meisterschaft notwendigen Qualifikationsturnieren durchlief.
„Sie ist stramm durchmarschiert!“, freut sich Brigitte Pahlke. Vivien Reiter belegte bei allen Turnieren, an denen sie in der Kategorie Show Dance mit ihrem „Tanz des Steinzeitmädchens“ teilnahm, Platz eins, sogar bei der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft. Die so gesammelten Pokale stehen in ihrem Trainingsraum mit richtiger Ballettstange im Keller, den ihr Vater ihr eingerichtet hat.
Beide Eltern stehen hinter der Leidenschaft ihrer Tochter und unterstützen sie, wo sie können. „Es sind sehr engagierte Eltern, sonst ginge das gar nicht“, sagt Brigitte Pahlke. „Frau Pahlke ist eine Supertrainerin“, antwortet die Mutter von Vivien, die sich von ihrer Tochter mit deren Tanzleidenschaft inzwischen hat anstecken lassen und ebenfalls in der Ballettschule Pahlke in einer Erwachsenengruppe mittanzt. Auch Vivien tanzt neben ihren Einzelauftritten in Gruppen mit, ist nach Auskunft ihrer Lehrerin sehr gelenkig und akrobatisch veranlagt. Ihr Siegertanz beschreibt den Tag im Leben eines Steinzeitmädchens mit einer Höhle als Kulisse, die ihr Vater gebaut hat. Ihr Bruder ist bei allen Wettkämpfen und wichtigen Anlässen als Fotograf dabei.
Fünfmal in der Woche trainiert die Drittklässlerin in der Ballettschule zwischen einer und drei Stunden lang. Paul Larue erkundigte sich nach den Hobbys der Achtjährigen: „Wenn ich Freizeit habe, gehe ich gerne in meinen Trainingsraum im Keller“, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Aber auch Schwimmen und Inlineskaterfahren gehört zu den Hobbys von Vivien, die später „wenn ich älter bin“ die Weltmeisterschaft anstreben will.