Wohnen: In der letzten Zeit haben Unwetterschäden durch Stürme, Hagel und andere Naturereignisse auch in Nordrhein-Westfalen erheblich zugenommen. Davon war am Abend des 9. Juni auch Düren betroffen. Vor allem im Nordkreis war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Es ging dabei um Wasser in Kellern, umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer. Studien lassen vermuten, dass wir uns angesichts der Klimaveränderungen in den nächsten Jahren generell auf extremere Wetterlagen einstellen müssen.Hausbesitzer sollten sich deshalb Gedanken machen, wie sie sich gegen die Folgen derartiger Ereignisse wappnen können.
Sinnvolle Vorsorgemaßnahmen
Eine gute Vorsorge beginnt schon bei der Planung des Gebäudes und des Grundstückes. So sollte die Dachrinne ausreichend groß dimensioniert sein, damit auch größere Niederschlagsmengen schnell abfließen können, ohne Schäden am Haus zu verursachen. Der Keller ist ebenfalls eine mögliche Schwachstelle. Wenn das Gebäude in einem hochwassergefährdeten Gebiet stehen soll, dann sollten dort keine haustechnischen Anlagen, wie zum Beispiel die Heizung, installiert sein. Mit Rückstauventilen kann verhindert werden, dass Wasser aus der Kanalisation ins Haus gedrückt wird. Eine gute Abdichtung von Kellerfenstern und Lichtschächten verhindert das Eindringen von Wasser. Es empfiehlt sich daher diese Maßnahmen vor Baubeginn beim ausführendem regionalen Bauunternehmen in Auftrag zu geben.
Darüber hinaus ist das Gebäude regelmäßig auf Schwachstellen zu kontrollieren. Werden kleine Schäden an Dach und Fassade rechtzeitig repariert, können Feuchtigkeitsschäden verhindert werden. Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle und Reinigung von Dachrinne und Dachabfluss ebenso wie die Reparatur schadhafter Dachziegel und die Beseitigung von undichten Stellen an Dach und Fassade. Damit kann ein Eintreten von Wasser verhindert werden, das sonst bei einem Starkregen unweigerlich auftreten würde. Der Einsatz von Sturmklammern ermöglicht es, Dachziegel und Dachsteine auch bei starkem Wind zu sichern. Auch im Garten kann man Vorsichtsmaßnahmen treffen und diesen auf seine Sturmfestigkeit hin überprüfen. So müssen Bäume und Blumenkästen sowie Markisen und Carports sturmfest sein.
Maßnahmen bei heraufziehendem Gewitter
Über lokale Medien werden meist schon im Vorfeld Wetterwarnungen herausgegeben. Allerdings ist es schwierig, den genauen Ort zu ermitteln, an dem sich diese ereignen werden. Um konkrete Gefahren an umliegende Kreise zügig weiterzugeben, bietet das Ministerium für Verkehr die Möglichkeit, selbst ein Unwetter zu melden.
Sobald eine Unwetterwarnung herausgegeben wird oder dunkle Wolken herauf ziehen, sollte der Garten unverzüglich aufgeräumt und alle dort befindlichen Gegenstände, zum Beispiel Möbel und Fahrräder, in Sicherheit gebracht werden. Falls vorhanden, ist der besten Platz für das Auto die Garage. Rollläden aus Kunststoff sollte man bei Hagel nicht herunterlassen, da hier das Fensterglas mehr aushält. Sollte dennoch Glasbruch eintreten, können sie aber einen ersten Schutz gegen eindringendes Wasser bilden. Bei Rollläden aus Holz oder Metall sowie bei hölzernen Fensterläden ist es hingegen sinnvoll, diese zu schließen. Während des Unwetters sollten sich die Bewohner nicht in der Nähe von Dachfenstern aufhalten und bei Gewitter alle elektrischen Geräte vom Stromnetz trennen.
Erste Hilfe nach einem Unwetter
Ist allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz ein Schaden eingetreten, so müssen Hauseigentümer alles tun, um deren Ausbreitung zu verhindern. Beispielsweise lassen sich zerschlagene Fenster mit einer stabilen Folie abkleben. Die Feuerwehr hilft bei einem voll gelaufenen Keller, beim Abdichten von Dächern oder beim Zersägen von Bäumen. Reparaturen werden meist durch Glaser und Dachdecker, aber auch durch andere Gewerke vorgenommen. Es ist jedoch ratsam zuvor alle Schäden umfassend per Foto und eventuell Gedächtnisprotokoll zu dokumentieren und anschließend der Versicherung zu melden.
Wer finanziert die Unwetterschäden?
Für Schäden am Mobiliar kommt die Hausratversicherung auf. Das Haus lässt sich mit der Gebäudeversicherung absichern. Diese greift zum Beispiel bei Hagel- und Sturm- aber auch Feuerschäden. Sie umfasst somit alle Elementarschäden.