Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass große Unternehmen und Umweltschutz nicht zusammenpassen - das stimmt allerdings nicht unbedingt. Viele große Konzerne übernehmen branchenübergreifend ökologische Verantwortung und investieren in den Umweltschutz. In diesem Zusammenhang taucht jedoch auch der Begriff "Greenwashing" immer wieder auf. Gemeint ist damit, dass ein Unternehmen sich durch Marketingstrategien umweltschonender darstellt, als es eigentlich ist. So wird dem Konsumenten ein gutes Gefühl beim Kaufen gegeben, der Umwelt nützt das allerdings wenig. Was macht also Nachhaltigkeit in der Wirtschaft aus und woran erkennen Konsumenten, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig handelt?

Die meisten Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit

Eine nachhaltige Unternehmensführung bedeutet, dass versucht wird, Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung miteinander zu verbinden. Oft ist damit auch gemeint, auf Kinderarbeit zu verzichten, faire Löhne zu zahlen, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und in soziale Projekte zu investieren. Die kanadische Ranking-Firma Corporate Knights gibt seit 2005 jährlich ein Ranking der 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt heraus. Dieses erfasst die oberen zwei Prozent der nachhaltigen Unternehmen, wobei auch deutsche Konzerne wie BMW, Adidas, Siemens, BASF, Daimler, Henkel und SAP immer wieder vertreten sind. In einer Zeit, in der Ressourcen immer knapper werden, wird eine umweltschonende Unternehmungsführung auch zum Wirtschaftsfaktor. Jedes Unternehmen mit Sichtbarkeit muss sich zumindest mit der Thematik auseinandersetzen, um auf dem Markt bestehen zu können.

Wie erkenne ich, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig agiert? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um etwas über die Nachhaltigkeit von Unternehmen herauszufinden. Eine ist der sogenannte Nachhaltigkeitsbericht. Viele Unternehmen stellen Nachhaltigkeitsberichte zusammen, in denen sie darlegen, welche Maßnahmen sie ergreifen, um umweltschonender zu agieren. Über Gütesiegel und Zertifizierungen auf Produkten erfährt man nicht nur viel über die Qualität der Waren, sondern auch, inwieweit diese nachhaltig produziert wurden. Jedoch sollte man sich genau informieren, welche Kriterien für die einzelnen Siegel gelten. Siegel von unabhängigen Stellen sind transparent und somit vertrauenswürdiger. Bei Unklarheiten kann man sich auch auf der Seite Siegelklarheit informieren, wofür ein Siegel oder Zertifikat steht. Ein weiterer Indikator, der darauf hinweist, ob ein Unternehmen nachhaltig agiert, ist sein Engagement im Hinblick auf soziale oder ökologische Projekte. Diese können ganz verschieden sein und haben manchmal auf den ersten Blick nichts mit dem Unternehmen gemein. Ein Beispiel ist Samsung. Das Unternehmen ist ein klassischer Mischkonzern und vor allem als Hersteller für Elektronikwaren wie Drucker bekannt, engagiert sich aber seit Jahren als Sponsor in der Leichtathletik. Zudem versucht Samsung, Armut zu bekämpfen, indem es Bildungsprojekte in Ländern der Dritten Welt unterstützt.

Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor

Nachhaltige Unternehmen sind meist auch erfolgreicher. Seit langem schon geht es nicht mehr nur um ideelle Werte. Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor erlangt stetig mehr Bedeutung. Dies gilt nicht nur für Konsumenten, sondern auch für Investoren, bei denen damit gepunktet wird. Unternehmen, die kurzfristig denken und nur auf das nächste Wirtschaftsjahr hin planen, haben auf lange Sicht eher schlechte Karten.

Nachhaltige Unternehmen sind auch dadurch erfolgreicher, dass sie längerfristig denken und planen. Sie besitzen insgesamt eine höhere Produktivität und ein größeres Budget für Forschung und Entwicklung, was sie zu richtungsweisenden Einflussnehmern macht. Jedes der Unternehmen aus dem Corporate-Knights-Ranking schreibt schwarze Zahlen. Und auch wenn es keine Frage ist, dass Unternehmen vor allem Gewinne erzielen möchten: Nachhaltigkeit ist eine große Chance, genau das zu erreichen, und wird in Zukunft sicherlich noch mehr Bedeutung erlangen.

 

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