Drover Heide: Der ehemalige Truppenübungsplatz ist ein bedeutsamer Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Insbesondere störungsempfindliche Brut- und Gastvögel, wie zum Beispiel der Ziegenmelker, die Heidelerche, der Raubwürger und der Neuntöter haben sich in diesem europäischen Vogelschutzgebiet angesiedelt.
Drover Heide
Als aufmerksamer Besucher haben Sie die Möglichkeit, all das zu sehen, was die "Drover Heide" aus Sicht des Naturschutzes so kostbar macht. Die zugänglichen Wege sind markiert und Sie können das Gebiet auf verschiedenen Rundwegen erkunden.
Früher Truppenübungsplatz
Der ehemalige Truppenübungsplatz, der zuletzt durch die früher in Düren stationierten belgischen Streitkräfte genutzt und von deutschen Standorten in der Umgebung mitgenutzt wurde, wurde nach deren Abzug Ende 2004 für die Öffentlichkeit freigegeben und kann nun auf markierten Wegen begangen werden. Insgesamt wurde das Gebiet etwa 100 Jahre militärisch genutzt.
Die Heide
Etwa 120 ha der Gesamtfläche entfallen auf die eigentlichen Heideflächen, 290 ha auf Waldflächen, 150 ha sind eingezäunt und werden von Rindern und Ziegen beweidet, damit die Heide kurz gehalten wird. Neben schottischen Hochlandrindern sind Ziegen, wie die Thüringer Waldziege, besonders geeignet, die Birken, Heidekräuter und Wacholder kurz zu halten.
Das Gebiet ist Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten. Deshalb ist es anerkanntes FFH-Gebiet und somit in das Netzwerk der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) aufgenommen. Die Drover Heide ist auch als internationales Vogelschutzgebiet nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen. Hier wurden 460 Farn- und Blütenpflanzen nachgewiesen. Bisher konnten mehr als 130 Vogelarten beobachtet werden, davon 12 gefährdete einheimische Vogel- und 25 gefährdete Gastvogelarten. Von ihnen sind Ziegenmelker, Heidelerche und Neuntöter durch die EU-Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt. 21 Libellenarten leben um die etwa 700 kleinen Feuchtbiotope, die sich durch die militärischen Übungen, wie Panzerfahrten oder Schanzarbeiten gebildet hatten. An Gliederfüßern sind 17 verschiedene Heuschreckenarten und 38 Tagfalterarten bekannt. Als zwei weitere Vertreter bedrohter (FFH) Arten sind die Krebse Branchipus schaefferi und Triops cancriformis zu nennen, die in Deutschland fast ausschließlich in den temporären Pfützen auf (ehemaligen) Truppenübungsplätzen zu finden sind.
Besuch im Einklang mit der Natur
Nachdem die belgischen Streitkräfte Ende 2004 den Platz offiziell verlassen haben, wurde die Frage der „Öffnung“ des ehemaligen Übungsgeländes schnell akut. Über die Öffnung des Gebietes wurde lange diskutiert, eine mögliche Wegeführung wurde dann durch einen Gutachter erarbeitet. Der Gutachter hat dabei verschiedene Wanderwege auf ihre naturschutzfachliche Verträglichkeit für die Schutzziele überprüft. Das Gutachten stellte die Basis des Wegeplanes dar. Hieraus entwickelte die Biologische Station Düren im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Düren unmittelbar ein Besucherlenkungskonzept und beantragte für dessen Umsetzung Finanzmittel. Bereits im Oktober 2004 erhielt die Biologische Station Düren für dieses Konzept eine Finanzierungszusage im Rahmen einer EU-Förderung.Auf über 20 km mit farblich gekennzeichneten Rundpfählen markierten Wanderwegen kann man die Drover Heide jetzt durchwandern. Zur Orientierrung und Information wurden an neun Zuwegungen zum Gebiet Übersichtstafeln installiert, Bänke und Waldpilze laden auf bzw. an den Wegen zum Verweilen ein. Geführte Wanderungen informieren Bürger und Gäste über die Naturschönheiten und laden ein zu einem Naturerleben im Einklang mit der Natur.
Text Quellen: Wikipedia & Biostation Düren