Pretoria: Nach schwerer Krankheit starb am Abend Nelson Mandela.Der 95-jährige Friedens-Nobelpreisträger und ehemalige Präsident galt als Symbol des neuen Südafrikas nach der Apartheid.
Nach fast dreimonatigem Aufenthalt war Mandela Anfang September aus dem Krankenhaus in der Hauptstadt Pretoria entlassen und in sein Haus in Johannesburg gebracht worden. Dort wurde er weiter intensivmedizinisch betreut. Mandela war seit dem 8. Juni wegen einer Lungenentzündung behandelt worden. Sein Zustand wurde im Oktober von Präsident Jacob Zuma als "stabil, aber kritisch" beschrieben.
Mandela hatte wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung in Südafrika 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Mandela wurde am 11. Februar 1990 aus der Haft entlassen.Staatspräsident Frederik de Klerk hatte den Befehl gegeben und wenige Tage zuvor das Verbot des ANC aufgehoben.
Am Tage seiner Freilassung leitete Mandela in einer Rede vor 120.000 Zuhörern in einem Stadion in Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung (reconciliation) ein, indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Im Juli 1991 wurde Mandela einstimmig zum Präsidenten des ANC gewählt.In dieser Position leitete er Verhandlungen mit der Regierung mit dem Ziel der Abschaffung des Apartheid-Systems und der Schaffung einer neuen, vorläufigen Verfassung.
Mandela und de Klerk erhielten 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis. Am 27. April 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen Wahlen Südafrikas mit absoluter Mehrheit. Am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Er führte fortan eine Regierung, in der auch Minister der National Party und der Inkatha Freedom Party vertreten waren.