Die Digitalisierung ist in vollem Gange. Immer mehr sensible Daten werden auf digitalen Datenspeichern verwahrt und von A nach B über das Internet verschickt. Damit Dritte keinen Blick auf diese Datenpakete werfen können, müssen diese natürlich sicher übermittelt werden. Das ist bei kleinen Dateien um E-Mail ganz einfach möglich, denn hier wird die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingesetzt. Doch was geschieht mit besonders großen Datenmengen? Wie können Lagepläne, Forschungsprojekte oder Videosequenzen zu neuen Produkten gesichert werden, ohne dass diese externen Angriffen zum Opfer fallen?
Wichtige Punkte für eine effiziente Sicherheitsstrategie
Einige Punkte sind besonders wichtig, wenn es um vertrauliche Daten geht. Für die firmeninterne Sicherheitsstrategie sollten die folgenden fünf Aspekte unbedingt in den Fokus rücken.
Mitarbeiter sensibilisieren
Mitarbeiter sind immer noch der einfachste Weg, um sich in das Sicherheitssystem eines Unternehmens zu mogeln. Genau hier ist der erste Ansatz, denn mit einer guten Sensibilisierung der Belegschaft werden diese Hintertürchen, die vielleicht durch Unwissenheit offengelassen werden, geschlossen. Dabei reicht es aus, im E-Mail-Postfach auf einen Link zu klicken und schon wird das komplette IT-System des Unternehmens infiziert. Ähnlich gefährlich ist das Einloggen in öffentliche Wlan-Netzwerke ohne umfassenden Schutz. Mit Workshops und speziellen Trainings kann das Bewusstsein für diese Schwachstellen geschärft werden.
Authentifizierungen und Passwörter
Passwörter und eine sichere Authentifizierung sind heute besonders wichtig. Schon Verträge und Dokumente können gesichert werden. Schütze eine PDF mit einem Passwort und schon wird es für Dritte wesentlich komplizierter, die Informationen einzusehen. Jedes Konto sollte im besten Fall mit einem anderen starken Passwort geschützt werden. Kommen Hacker erst einmal an Passwörter, können sie diese entweder selbst nutzen und sich ins System einloggen oder sie werden im Darknet weiterverkauft. Eine 2-Faktor-Authentifizierung ist optimal, um das zu verhindern und bei vielen Prozessen bereits Standard.
Sicherheitsprogramme immer Uptodate
Die Technologie entwickelt sich konstant weiter. In der gleichen Geschwindigkeit modernisieren sich Malware und Hackersysteme. Es ist folglich essenziell, dass die verwendeten Sicherheitssysteme immer auf dem neuesten Stand sind. Trojaner, Botnets oder Erpressersoftware sind nur einige der Programme, die am häufigsten bei Cyberattacken verwendet werden. Dabei kommen monatlich, wenn nicht täglich neue Versionen heraus. Alle genutzten Sicherheitsprogramme müssen unbedingt immer aktualisiert sein, um ausreichend Schutz zu bieten.
Regelmäßige Backups sicher verwahren
Ein Punkt, dem nicht immer die notwendige Bedeutung zuteil wird, ist das Backup. Hacker können sich in ein System einschleusen, eine Kopie aller Daten ziehen und daraufhin den kompletten Datenspeicher des Unternehmens löschen. Auf diese Weise werden Unternehmen anfälliger für Erpressungen jeder Art.
Um den Datenverlust zu umgehen, ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen ein Backup anzulegen. Dafür bieten Dienstleister unterschiedliche Konzepte an. Wichtig ist, dass das Backup nicht im gleichen IT-System gespeichert ist wie der Rest der Daten. Cloud-Dienstleister bieten diese Form der Sicherung an, die bis zu einer bestimmten Datenmenge funktioniert. Große Konzerne setzen auf firmeninterne Backup-Systeme, die jedoch auf Servern gespeichert werden, die nicht permanent mit dem Intranet des Unternehmens verbunden sind. Besorgen sich Hacker nun die Daten und formatieren alle Datenträger, kann das Unternehmen immer noch auf die Backup-Kopie zurückgreifen, die entweder in der Cloud oder auf einem abgeschlossenen System des Unternehmens liegt.
Sicherer Datentransfer über die Cloud
Cloud-Dienstleister sind in den letzten Jahren zu einer interessanten Alternative geworden, um größere Datenmengen von A nach B zu transferieren. Der bekannteste Dienst ist wahrscheinlich WeTransfer, bei dem man Daten verschicken kann, ohne ein eigenes Konto zu besitzen. Die Nutzung ist absolut unkompliziert und verlangt noch nicht einmal das Herunterladen einer Software. Alle Prozesse werden über den Browser abgewickelt.
Dabei ist WeTransfer nicht der einzige Anbieter, der sich dem sicheren Versenden von Daten widmet. Andere Alternativen sind HighDriveshar, Wikisend oder Sendanywhere. Eine Registrierung ist meist nicht notwendig. Die Größe der Datenpakete kann von Anbieter zu Anbieter variieren.
Wichtig für einen sicheren Datentransfer ist der Standort der Server. Server, die in Europa und im Speziellen in Deutschland positioniert sind, müssen den strengen Datenschutzrichtlinien der EU Folge leisten. Hier kann man sicher sein, dass der Zugriff von Unbefugten untersagt wird und dass die Daten nicht länger als notwendig auf den Servern gespeichert werden.
Grüner werden und Datenmüll entfernen
Alte Daten, die für Unternehmen nicht mehr interessant sind, sollten unbedingt entfernt werden. Experten gehen davon aus, dass die Datenmenge jährlich um 39 % zunimmt. Eins wird bei diesen Zahlen klar, die angesammelten Daten werden immer unübersichtlicher. Firmen bewahren einfach alles auf, weil Speicherplatz aktuell noch recht günstig ist.
Dabei fressen diese Daten, die nicht mehr benötigt werden, eine Unmenge an Strom.
Allein in Deutschland gibt es rund 50.000 Rechenzentren. Diese verbrauchen im Jahr 16 Milliarden kWh Strom - eine gigantische Menge. Wenn man dabei noch bedenkt, dass gut die Hälfte dieser Daten als Dark Data bezeichnet werden, sprich Daten, die nicht mehr genutzt werden, wird der Irrsinn noch deutlicher.
Digitale Sicherheit geht auch grün
Sicherer Datentransfer mit all den wichtigen Unterpunkten, die gerade erwähnt wurden, ist in modernen Unternehmensstrukturen besonders wichtig, um die Funktionalität zu garantieren. Hin und wieder müssen die Datenspeicher jedoch auch ausgemistet werden. Das ergibt weniger Angriffsfläche für Hacker, alles wird übersichtlicher und effizienter und obendrein kann damit der Umwelt etwas Gutes getan werden.