NRW: Zahl der Woche: Straßen.NRW war in der Wintersaison 2022/23 mit 550 Streu- und Räumfahrzeugen unterwegs. 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für Verkehrssicherheit bei Eis und Schnee
Ein überdurchschnittlich warmer Winter, der mit einer mittleren Temperatur von etwa 2,9 Grad in Deutschland zu den 10 wärmsten in den vergangenen 30 Jahren gehört, schlägt sich auch auf die Bilanz des Winterdienstes von Straßen.NRW nieder: In der aktuellen Wintersaison, die offiziell vom 1. November bis zum 30. April läuft, wurde mit rund 43.000 Tonnen Streusalz (Stand Ende März 2023) nahezu der Vorjahreswert in Höhe von 46.000 Tonnen erreicht. Der durchschnittliche Verbrauch der letzten 20 Jahre liegt bei rund 85.400 Tonnen und wurde damit aufgrund des milderen Winters bei weitem unterschritten.
1.200 Straßenwärterinnen und Straßenwärter sorgen bei dem Landesbetrieb dafür, dass 14.000 Kilometer Bundes- und Landstraßen sowie Radwege in NRW von Eis und Schnee befreit werden. Von November 2022 bis März 2023 waren Mitarbeitende aus 56 Straßenmeistereien landesweit mit bis zu 550 Streu- und Räumfahrzeugen im Schichtbetrieb unterwegs. Die Fahrzeuge werden im Herbst auf die bevorstehende Winterdienstsaison vorbereitet und mit Schneepflügen sowie Streumaschinen für Salz und Sole ausgerüstet.
In die Zuständigkeit von Straßen.NRW fällt es, das Straßennetz möglichst schnee- und eisfrei zu halten. Straßen, die für den überörtlichen Verkehr wichtig sind, werden von 6 bis 22 Uhr geräumt und gestreut. Stark frequentierte Straßen und besondere Gefahrenpunkte wie gefährliche Steigungs- oder Gefällestrecken oder durch Verwehungen gefährdete Abschnitte werden dabei prioritär geräumt.
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebs haben einmal mehr mit ihrem Einsatz zur Verkehrssicherheit bei Eis und Schnee auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen beigetragen. Dafür danke ich ihnen sehr", sagte Verkehrsminister Oliver Krischer.
"Die Kolleginnen und Kollegen in den Straßenmeistereien haben in der nun abschließenden Winterdienst-Saison mit allen zur Verfügung stehenden Einsatzfahrzeugen, an manchen Tagen quasi im Dauereinsatz, nach besten Kräften dafür gesorgt, dass die Straßen in NRW sicher und befahrbar waren", betonte Dr. Petra Beckefeld, Technische Direktorin von Straßen.NRW.
In den 128 Salzguthallen von Straßen.NRW lagern durchschnittlich 80.000 Tonnen Streusalz. Weitere 30.000 Tonnen Streusalz Reserven befinden sich in einem Zentrallager, das bei Bedarf weitere Streugutmengen zeitnah in alle Ecken des Landes liefern kann.
Beim Streuen setzt Straßen.NRW angefeuchtetes Streusalz ein, das sich zu 70 Prozent aus Trockensalz und zu 30 Prozent aus Salzlösung zusammensetzt. Angefeuchtetes Salz haftet besser an der Fahrbahn und kann exakter dosiert werden als Trockensalz. Es wird nicht so schnell verweht, der Salzverbrauch ist geringer, gleichzeitig bietet Feuchtsalz eine höhere Wirksamkeit als Trockensalz.
Wo und wie oft gestreut und geräumt werden muss, hängt von der Witterung und den Höhenlagen ab. So variieren die jährlichen Einsatztage je nach Region zwischen 40 und 70 Einsatztagen. Um die Einsätze zu planen, nutzt Straßen.NRW die Wettervorhersagen und Prognosen des Deutschen Wetterdienstes. Dort werden Straßenwettervorhersagen für klimatische Regionen in NRW erstellt. Daten hierfür liefern unter anderem rund 270 Straßenwetterstationen in NRW.
Dass die Straßen und Radwege nach einer Priorisierung geräumt werden, bedeutet oft auch eine nachrangige Räumung von Radwegen. Die kleineren Räumfahrzeuge für Rad- und Gehwege haben zudem eine deutlich geringere Zuladung als die großen Straßenräumfahrzeuge und sind deutlich langsamer unterwegs. Daher nimmt der Winterdienst bei Radwegen grundsätzlich mehr Zeit in Anspruch.
Um der steigenden Anzahl an Radwegen und dem Ziel einer fahrradfreundlicheren Infrastruktur nachzukommen, wird bei Straßen.NRW, neben weiteren Maßnahmen, auch der Einsatz von Fremddienstleistern zur Räumung von Radwegen weiter ausgebaut. Dr. Petra Beckefeld: "Unser Ziel ist es, die Straßen und Wege für alle Verkehrsteilnehmenden ohne Priorisierung sicher befahrbar zu machen. Bis dieses Ziel erreicht ist und wir alle Straßen und Wege ohne Priorisierung abarbeiten können, räumen wir aufgrund unserer Verkehrssicherungspflicht vorrangig die Bundes- und Landesstraßen, um Rettungsfahrzeugen ein sicheres Durchkommen zu ermöglichen."