Gelsenkirchen: Risse in Betonschutzwänden machen derzeit dem Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Besonders betroffen seien bisher acht Prozent der Schutzwände, die vor allem an Autobahnen und mehrspurigen Bundesstraßen eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um so genannten Ortbeton, der älter als acht Jahre ist. Um Verkehrsgefährdungen auszuschließen, wird an zunächst sieben Stellen in NRW bis auf Weiteres die Geschwindigkeit für PKW auf 100 Stundenkilometer und für LKW auf 60 Stundenkilometer heruntergesetzt. Für die LKW gilt zudem ein Überholverbot. Fachleute gehen davon aus, dass die Schutzwände nicht mehr so durchbruchsicher sind. Weitere Strecken werden überprüft.

Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das seine 900 Kilometer Betonschutzwände auf dieses Phänomen hin untersucht. Der Name "Ortbeton" kommt daher, weil diese Wände vor Ort gegossen werden. Mit der Industrie und der Bundesanstalt für Straßenwesen hat es schon Gespräche gegeben mit dem Ziel, ein Sanierungskonzept zu entwickeln. Bis Lösungen für neue Wände entwickelt worden sind, werden keine Aufträge für den Bau von weiteren Betonschutzwänden aus Ortbeton erteilt, sondern stattdessen vorproduzierte Betonfertigteile oder Stahlschutzplanken aufgestellt.

Die Betonschutzwände wurden vom Straßen.NRW-eigenen Prüfcenter untersucht. Die Risse treten vor allem auch an den so genannten Scheinfugen auf. Scheinfugen werden in die Schutzwände geschnitten, um gezielt das normale Reißen des Betons zu steuern und zu kontrollieren. Damit kein Wasser in den Beton und damit in das Drahtgeflecht innerhalb der Wände ("Bewehrung") eindringt und für Korrosion sorgt, werden die Scheinfugen mit Füllstoffen abgedichtet. Die Füllstoffe werden allerdings spröde und verhindern dann nicht mehr das Eindringen von Feuchtigkeit.

Eigentlich sollen Betonschutzwände 25 Jahre und länger halten. Sie werden im Gegensatz zu Stahlkonstruktionen an Stellen im Straßennetz eingesetzt, wo wenig Platz ist oder wo Pfosten für Stahlschutzplanken nicht in den Boden gerammt werden können. Die derzeit betroffenen Autobahnteilstücke sind:

*       A3 Autobahndreieck Ratingen-Ost in der Ausfahrt auf einer Länge von 500 Metern
*       A4 zwischen dem Autobahnkreuz Olpe-Süd und der Anschlussstelle Eckenhagen in beiden Fahrtrichtungen auf einer Länge von neun Kilometern
*       A4 westlich der Anschlussstelle Engelskirchen in Fahrtrichtung Köln auf einer Länge von 1.000 Metern
*       A43 im Bereich der Anschlussstelle Dülmen in beiden Fahrtrichtungen auf einer Länge von 2,9 Kilometern
*       A45 bei Lüdenscheid in Fahrtrichtung Dortmund auf einer Länge von 500 Metern
*       A45 zwischen der Anschlussstelle Wilnsdorf und der Anschlussstelle Haiger/Burbach in beiden Fahrtrichtungen auf einer Länge von 2,5 Kilometern
*       A45 südlich der Anschlussstelle Wilnsdorf in Fahrtrichtung Dortmund auf einer Länge von 700 Metern

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