Berlin: Morgen (26. März 2014) gehen die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen in die neunte Runde. Rund 1.500 Journalistinnen und Journalisten folgten vor den Verhandlungen dem Aufruf der Deutschen Journalistinnen und Journalisten Union in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und erhöhten mit Streiks in sechs Bundesländern den Druck auf den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), von seinen Forderungen nach Kürzungen und Verschlechterungen der Tarifwerke abzurücken.
"Wir haben die Streiks sowohl regional als auch in der Intensität deutlich ausgeweitet. Vom Allgäu bis an die Ostsee verleihen die Kolleginnen und Kollegen bei den Tageszeitungen ihren Forderungen nach einem Plus im Geldbeutel und besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck. Sie erteilen mit ihren Streiks einem Abschluss, der ihnen am Ende ein Minus bringt, eine deutliche Absage. Diese Botschaft sollte auch vom BDZV sehr ernst genommen werden", forderte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführer, Frank Werneke.
Er erwarte am Verhandlungstisch eine entsprechende Bewegung. "Erste Erfolge konnten wir mit unseren Streiks bereits erzielen, aber das reicht noch nicht. Die Verlegervertreter verharren in ihrem Irrtum, die Zukunft der Zeitungen mit einem simplen Abbau von Tarifrechten gestalten zu wollen. Das geht in die falsche Richtung. Wir wollen tarifpolitisch gestalten, zum Beispiel durch die Einbeziehung der Onliner und ausgelagerter Redaktionsgesellschaften in den Geltungsbereich der Tarifverträge, aber auch durch die Sicherung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Journalistinnen und Journalisten, die nach einem Jahrzehnt des Reallohnverlusts ansonsten verloren zu gehen droht", sagte Werneke und kündigte an, ein etwaiges Verhandlungsergebnis einer Mitgliederbefragung zu unterziehen.
Die dju in ver.di fordert für die Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie und Pauschalisten bei Tageszeitungen 5,5 Prozent mehr Gehalt und Honorar, die Ausweitung der tariflichen Geltungsbereiche auf Onliner sowie eine Weiterentwicklung der journalistischen Ausbildung.