Ortenau: Mehrere schwere Gewitter mit Starkregen und Sturmböen sorgten in der vergangenen Nacht für übervolle Auftragsbücher bei den Feuerwehren und der Polizei im Ortenaukreis. Besonders betroffen waren die Gemeinden des Acher- und Renchtals. Im Verlauf der Nacht verzeichnete das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Offenburg rund 280 Notrufe. Das entspricht etwa der durchschnittlichen Anzahl der Anrufe in 24 Stunden.

Gegen 21.00 Uhr kündigten erste Notrufe aus der südlichen Ortenau das nahende Unwetter an. Erster Starkregen überforderte die Kanalisation im Bereich der Offenburger Straße in Lahr. Auf einem Abschnitt von etwa 50 Metern staute sich das Wasser in einer Tiefe von 30 Zentimetern. Die Bahnunterführung `Beim weißen Stein` musste komplett gesperrt werden. Nur eine halbe Stunde später erreichten die Gewitter das vordere Kinzigtal. Auf der B33 verweigerten die Regenwasserabläufe im Bereich der Abfahrt Gengenbach Nord kurzzeitig ihren Dienst. Der Verkehr konnte den überfluteten Streckenabschnitt nur langsam passieren. Nach einer kurzen Entspannung von etwa einer Stunde kehrten die Unwetter dann umso heftiger zurück. Im Acher- und Rechtal meldeten zahlreiche Anrufer gegen 22.50 Uhr `Land unter`. Zwischen Oberkirch, Lautenbach und Kappelrodeck, Ottenhöfen traten mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer. Zahlreiche Straßen wurden überflutet, Unterführungen liefen voll. Die L86a bei Ringelbach musste nach einem Erdrutsch gesperrt werden die Aufräumarbeiten dauern an. In einer Unterführung der L87 bei Kappelrodeck fuhr sich ein Fahrzeug fest und wurde von den Wassermassen vollständig überspült. Der Fahrer konnte sich rechtzeitig befreien. Die L86 musste nach einem Steinschlag gegen 23.30 Uhr gesperrt werden. Gegen 0.30 Uhr zeichnete sich dann Entspannung am Himmel ab, die Unwetter zogen weiter. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren und der Straßenmeistereien sind einige Einsätze jedoch noch nicht abgeschlossen - die Aufräumarbeiten dauern an.

Trotz der schwere der Unwetter ist nach ersten Erkenntnissen neben horrenden und derzeit noch nicht bezifferbaren Sachschäden nur ein Verletzter zu beklagen. Ein 72-Jährige war heute Morgen gegen 7.15 Uhr mit seinem Auto in der Ludwig-Winter-Straße in Appenweier unterwegs. Von einer dort wegen Überflutung gesperrten Unterführung der Bahnlinie zeigte sich der Senior in seinem Fiat-Kastenwagen jedoch unbeeindruckt. Dass die Warnbaken durchaus ihre Berechtigung hatten merkte der Mann in der Mitte der Unterführung. Der Lieferwagen blieb stecken. Nur noch schwimmend gelang es dem Rentner, sein Fahrzeug zu verlassen. Der 72-Jährige musste unterkühlt mit dem Rettungsdienst zur Beobachtung in ein Offenburger Klinikum gebracht werden.

Die Identität der zwei Toten bei dem Verkehrsunfall am heutigen Samstag auf der B 51 in Diepholz ist geklärt. Bei dem Fahrer des Pkw handelt es sich um einen 27 jährigen Mann aus dem Raum Lemförde, bei der Beifahrerin um seine 26 jährige Lebensgefährtin. Beide waren, nach ersten Ermittlungen, bei dem Aufprall auf das Haus sofort tot. Die Polizei hat inzwischen auch die Angehörigen benachrichtigt.

Bei dem Pkw handelt es sich um einen Audi A 6, der durch den Unfall und den anschließenden Brand total zerstört wurde. Der Schaden wird auf mindestens 15.000.- Euro geschätzt.

Nach ersten Begutachtungen des Hauses ist ein Schaden von mindestens 70.000.- Euro entstanden. Ob das zur Zeit unbewohnte Haus Einsturz gefährdet ist und damit unbewohnbar ist, müssen Gutachter in der kommenden Woche klären.

Die Unfallursache ist, nach ersten Erkenntnissen, stark überhöhte Geschwindigkeit. Der Unfallfahrer hat, nach Aussagen von anderen Verkehrsteilnehmern, mehrfach riskant überholt und war augenscheinlich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit unterwegs. In der Kurve, kurz vor der Unfallstelle, muss der Fahrer dann die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren haben, von der Straße abgekommen und gegen das Haus geprallt sein.

Die Staatsanwaltschaft hat das Fahrzeug sichergestellt, um in der kommenden Woche weitere Untersuchungen vornehmen zu können.

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