Landshut: Am 16.11.2013 um 5 vor 12 Uhr stiegen an sechs Atomkraftwerken und dem Forschungsreaktor in Berlin jeweils 500 gelb/schwarze Luftballone auf.

Mit dieser Aktion soll untersucht werden, wie sich radioaktive Stoffe bei einer großen Reaktorkatastrophe ausbreiten würden. Aus fachlichen Untersuchungen und Erfahrungen ist bekannt, dass die Ausbreitung viele hundert Kilometer betragen kann. Die Aktivisten verbinden diese Aktion mit der Forderung an die Innenministerkonferenz im Dezember in Osnabrück, nachzuweisen, wie sie die Menschen bei einer großen Katastrophe schützen wollen. Da das nicht möglich ist, fordern sie, alle noch laufenden Atomanlagen sofort stillzulegen.

In ganz Deutschland werden nun alle Menschen gebeten, auf gelbe Luftballons zu achten und einen Fund so schnell wie möglich zu melden. Die Fundort können entweder online eingetragen oder durch Rücksendung der Postkarte, die an den Ballonen hängen, gemeldet werden. Auf einer interaktiven Karte werden die Fundstellen im Internet veröffentlicht.

Hintergrund der Aktion:

Fukushima hat nachdrücklich gezeigt, dass auch in hochentwickelten Industrie¬ländern große Atom-Katastrophen jederzeit möglich sind. Noch in 170 KM Entfernung könnte eine solche Katastrophe in Deutschland dramatische Eingriffe bis hin zu Umsiedlungen nötig machen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) vom Herbst 2011. Das BfS hat in dieser Studie - methodisch sinn¬voll -  nicht einen bestimmten Unfallablauf zugrunde gelegt, sondern für die Reaktoren Unterweser im Norden und Philippsburg im Süden untersucht, welche Ausbreitungen sich auf Basis lokaler Gegebenheiten und Wetterlagen bei einer mit Fukushima vergleichbaren Katastrophe in Deutschland ergeben würden.


Als Grundlage für den Katastrophenschutz ist dies exakter als die bis heute üblichen Wahr-scheinlichkeitsrechnungen (Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadenshöhe). Vor Harrisburg (1979), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) wurde die Eintrittswahr¬scheinlichkeit der jeweiligen Katastrophen = 0 angegeben, weil diese bis dato nicht eingetre¬ten waren. Entsprechend unvorbereitet waren die verantwortlichen Stellen und die Bevölke¬rung in der Konfrontation mit den atomaren Katastrophen.

 

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