Ingolstadt (red) Drama in Ingolstadt: Eine Geiselnahme im Ingolstädter Rathaus erschüttert die Donaustadt. Wie ein Sprecher der Ingolstädter Polizei unserer Redaktion bestätigte, hat sich ein bewaffneter Mann mit mehreren Geiseln im Rathaus verschanzt.
Doch jetzt wirft ein neuer dramatischer Fall ein fahles Licht auf die Verlässlichkeit von psychiatrischen Gutachten: Der Geiselnehmer von Ingolstadt, der am Montag drei Menschen in seine Gewalt brachte und offenbar mit einer Feuerwaffe bedrohte, wurde wegen Stalkings einer Rathaus-Mitarbeiterin zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem soll die Betroffene, eine 25-Jährige, eine Unterlassung gegen den Mann erwirkt haben, wonach er sich der Frau nicht mehr nähern durfte.
Während des Prozesses kamen zwei Gutachter zu dem Schluss, dass es sich bei dem Mann offenbar nur um einen Spinner handelte, nicht aber um jemanden, der gemeingefährlich sei. Deshalb hatte der damals verhandelnde Oberstaatsanwalt die Forderung nach einer Unterbringung in der geschlossenen Abteilung fallen gelassen. Bis zu 100 SMS pro Nacht habe der Mann der 25-Jährigen geschickt, hieß es damals während der Verhandlung vor dem Landgericht.