Düren: Gradačac, Dürens Partnerstadt in Bosnien-Herzegowina ist mit einigen Ortslagen von der Hochwasser-Katastrophe unmittelbar betroffen und wird noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben. Deshalb rufen Bürgermeister Paul Larue, Partnerschaftsbeauftragte Katja Schmitz und Marcus Seiler, der sich seit Jahren in der Pflege der Beziehungen zur Partnerstadt engagiert, die Dürenerinnen und Dürener auf, für die Partnerstadt zu spenden. Uwe Möcker, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Düren, hat dafür ein Spendenkonto in Düren eingerichtet: Stichwort Hochwasser Gradačac, Spendenkonto: 1359006010, Sparkasse Düren, BLZ: 395 501 10.

"Die Spenden gehen 1:1 ohne Abzug von Gebühren nach Gradačac", versichert Uwe Möcker, der in Geldspenden einen sicheren Weg sieht, vor Ort gezielt zu helfen. Das bestätigt Marcus Seiler, der die Vorgänge in der Partnerstadt verfolgt, die aktuelle Situation skizziert und mit Filmdokumenten von der Homepage der Stadt Gradačac belegt. Die Stadtmitte der Partnerstadt ist nicht betroffen, da sie von zwei Stauseen geschützt wird, aber einige Stadtteile an der Peripherie waren zunächst nicht mehr erreichbar. Erdrutsche haben Straßen versperrt, Häuser unbewohnbar gemacht. Die Straße zur Kantonshauptstadt Tuzla war zeitweilig unpassierbar. Hochwasserflüchtlinge, von der über die Ufer getretenen Save vertrieben, haben in Gradačac Zuflucht gesucht. Dort hat sich ein Krisenstab gebildet und das dortige Rote Kreuz ist beauftragt, die Menschen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten zu versorgen.
"Wir fühlten uns herausgefordert, etwas zu unternehmen", sagt Bürgermeister Paul Larue, der auf die Hilfsbereitschaft der Dürener für ihre Partnerstadt baut. "Städtepartnerschaften sind nicht nur etwas für Schönwetterzeiten, sondern bewähren sich bei solchen Katastrophen. Die Langzeitschäden werden für die Menschen vor Ort noch lange ein Problem sein. Hier können wir gezielt helfen."

Anfang Juni wird eine Delegation der Stadt Düren nach Gradačac, von der Partnerschaftsbeauftragten Katja Schmitz schon lange geplant, nun mit anderer Schwerpunktsetzung aufbrechen und sowohl von den Hochwasserschäden und ihre Folgen als auch von der mit dem von der Dürener Bevölkerung  gespendeten Geld bewirkten Hilfe aus erster Hand berichten. Zur gleichen Zeit wird in Gradačac auch Peter Schumacher erwartet, der mit seiner "Tour der Hoffnung" bereits dorthin unterwegs ist und die lang geplante Rad-Benefiztour für behinderte Kinder in Gradačac trotz des Hochwassers nicht abbrechen möchte, um ein Zeichen zu setzen , dass die Dürener an die Gradačacer denken.
Das tut auch Frank Leßenich vom Haus St. Anna, der über Facebook unter dem Stichwort "Hilfe für Gradačac" zu Sach- und Geldspenden aufruft und demnächst einen LKW mit Medikamenten und Sachspenden in die Partnerstadt schicken will.

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