Foto: Wolfgang Hünerbein

Düren: Überall in der Stadt tauchen überraschend Tänzerinnen und Tänzer auf. Sie laden ein zu einem getanzten Spaziergang und Interaktionen mit dem Publikum. Ihr Tanz bringt Rhythmus in die Stadt, in der jeder Ort zur Bühne für eine Tanzaufführung werden kann.

Wie bereits im vergangenen Jahr kommt mit dem Festival „Tanzende Stadt“ Ende August wieder der zeitgenössische Tanz nach Düren. Seit mehr als zehn Jahren organisiert die belgische Compagnie Irene K. das Festival und bietet damit ein besonderes Kulturerlebnis für alle. Am 31. August tanzen Ensembles aus Deutschland, Frankreich, England, Belgien, Israel und Burkina Faso ab 17 Uhr an verschiedenen Orten in der Dürener Innenstadt. Jede Kompanie hat ihren ganz eigenen Stil. Das Festival zeigt auf diese Weise die kulturelle Vielfalt in einer Art Miniaturweltreise. Sie dauert zwar nur etwa zwei Stunden, ist aber reich an Entdeckungen. Auch ein Ausschnitt aus dem Dürener Community-Tanzprojekt „tanzwärts – Sehnsuchtsort Heimat“ wird zu sehen sein. Als regionale Akteure gestalten zudem Schlagzeuger Lasse Lemmer und Trompeter Martin Schädlich als „Duo Trombarimba“ das Programm mit. Das Prinzip des Festivals „Tanzende Stadt“ ist ganz einfach: Das Publikum macht einen Rundgang durch die Stadt und schaut sich an jeder Station jeweils eine Aufführung von 10-20 Minuten an.

Tanz als leicht verständliche Sprache
Die Körpersprache des Tanzes überwindet das Hindernis der gesprochenen Sprache. Deshalb erreicht dieses Ausdrucksmittel jeden Einzelnen ganz unmittelbar, ohne Unterschiede und Ausnahmen. In unserer immer vielfältiger werdenden Gesellschaft schafft diese Kunstform so eine Art von Gleichberechtigung. Gleichzeitig thematisiert das Festival „Tanzende Stadt“ durch die Mobilität des Publikums, das nicht zu einem festen Veranstaltungsort kommt, sondern durch die Stadt wandert, eines der wichtigsten Themen unserer Zeit: Beweglichkeit.

Die Kulisse für die Tanzaufführungen bildet der öffentliche Raum mit seinen Sehenswürdigkeiten oder auch Hinterhöfen. So werden mitten in der Stadt direkte Begegnungen zwischen dem Publikum und den Tänzerinnen und Tänzern möglich und die Zuschauer werden im Hier und Jetzt verankert: ihrem alltäglichen Umfeld und der Tanzperformance, die sich direkt vor ihren Augen abspielt. Die Standorte, die den Ensembles als Bühne dienen, passen zur jeweiligen Aufführung, so dass Ort und Choreografie sich gegenseitig bereichern. Den Rahmen für die Dürener Tanzaufführungen werden unter anderem die Annakirche sowie der Kaiserplatz und der Ahrweilerplatz bieten.
Wiedersehen mit „tanzwärts“ und dem „Duo Trombarimba“

Das Festival „Tanzende Stadt“ findet Ende August grenzüberschreitend in den Städten Durbuy, Düren, Herzogenrath, Stolberg, Eupen und Verviers statt. In Düren wird auch ein etwa 15-minütiger Ausschnitt aus der diesjährigen Aufführung des Community-Tanzprojekts „tanzwärts – Sehnsuchtsort Heimat“ zu sehen sein. Es wurde im Juni mit großem Erfolg mehrmals im Haus der Stadt gezeigt. Fünfzehn Tänzerinnen und Tänzer aus Düren sowie Zugezogene und Geflüchtete interpretieren zu zeitgenössischer Musik ihre unterschiedlichen Vorstellungen von Heimat und Gemeinschaft. Die Choreografie haben sie unter der Anleitung von Dirk Kazmierczak und Karen Piewig während des tanzwärts-Projekts in einem sechswöchigen Training erarbeitet. Es tanzen Khashayar Abedini, Barbara Hamacher-Harzheim, Regine Janus, Herbert Greif, Uschi Reepel, Reglinde Hölzl, Ali Jumadin Hussaini, Shehab Alzaim, Steffi May, Josef Albert, Jutta Weber-Gray, Elisabeth Syed, Nawroz Kador, Hamidreza Josef Nafisy Zadeh und Torsten Hamm-Leuchtenberg.

Einen besonderen musikalischen Beitrag steuert wieder das „Duo Trombarimba“ mit seiner ungewöhnlichen Kombination von Marimbaphon, Perkussion und Trompete bei. Schlagzeuger Lasse Lemmer und Trompeter Martin Schädlich, Leiter der Brass Band Düren sowie künstlerischer Leiter des Festivals Düren Summer Brass, erzeugen beim gemeinsamen Musizieren und Improvisieren eine intensive Atmosphäre.

Die weiteren beteiligten Tanzensembles in Düren sind die Compagnie Didier Theron aus Frankreich, Chey Jurado aus England, die Liat Dror Nir Ben Gal Dance Company aus Israel, die Compagnie Tamadia aus Burkina Faso sowie die Compagnie Irene K. aus Deutschland/Belgien.

Kostenlos und für alle zugänglich
Das Festival „Tanzende Stadt“ ist kostenlos und für alle zugänglich. Der Treffpunkt am 31. August ist um 17 Uhr auf dem Kaiserplatz Düren vor dem Rathaus. Weitere Infos bei Düren Kultur auf Facebook www.facebook.com/events/829380623930489/ und unter www.irene-k.be. Programmhefte gibt es im iPunkt, Markt 6, in Düren.

Das Festival wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Düren.

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