Die Dürener Ortsgruppe des Seniorenschutzbundes Graue Panther e.V. stellt zum Jahresende seine Tätigkeit ein.

Düren: Nach fast 30 Jahren sozialen Engagements stellt der „Seniorenschutzbund Graue Panther e.V.“ in Düren seine Tätigkeit ein. Bürgermeister Paul Larue empfing die Mitglieder zu einem letzten Treffen im Rathaus, um ihnen den Respekt und den Dank der Stadt auszusprechen für „jahrzehntelange Bemühungen um Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden.“

Von Anfang an hatten die „Grauen Panther“ ihren Treffpunkt im „KOMM-Zentrum“, zunächst in der Josef-Schregel-Straße, später in der Pleußmühle. Als sich die Dürener Gruppe gründete, waren die „Grauen Panther“, eine Seniorenbewegung mit Gründerin Trude Unruh als Gallionsfigur, in aller Munde, in den Medien präsent und fast von jedem gekannt. Streitbare Geister waren es, die bewiesen, dass man sich auch mit grauen und weißen Haaren politisch und sozial engagieren und Dinge bewegen kann. „Allein schafft man es nicht, nur zu mehreren!“ ist heute noch das Credo von Carola Kessel, langjährige Vorstandsvorsitzende des Seniorenschutzbundes in Düren. Streitbar ist sie bis heute geblieben. So hat sie es kürzlich geschafft, die Verantwortlichen davon zu überzeugen, auf einer Buslinie, die von vielen Müttern und alten Menschen genutzt wird, zwei Sitze im Bus auszubauen, um mehr Platz für Kinderwagen und Rollatoren zu schaffen.

29 Jahre lang haben sich die Mitglieder des Seniorenschutzbundes für andere engagiert, alte Menschen auf Behördengängen begleitet, denen, die sich nicht für sich selbst einsetzen können, eine Stimme gegeben und geholfen, ihre Rechte durchzusetzen. Ratsuchende in Entmündigungsverfahren, Antragsteller in Sachen Pflegstufen fanden beim Seniorenschutzbund Rat und Hilfe.  

Dienstagsnachmittags traf man sich regelmäßig im KOMM-Zentrum. Es wurden Referenten zu Vorträgen eingeladen, Infostände organisiert, für den Weihnachtsbasar gebastelt, und natürlich beteiligte man sich an der ersten Renten-Demo. „Wir haben gelernt, uns durchzusetzen und unsere Interessen zu vertreten“, ist das Fazit der „Grauen Panther“ am Ende ihrer gemeinsamen Wegstrecke. Zufrieden stellen sie fest, dass vieles, was sie auf den Weg gebracht haben, inzwischen Früchte trägt. In den letzten Jahren habe man ein offenes Ohr für ältere Menschen, zum einen, weil es jetzt mehr davon gibt, meint Margret Asselhoven, die als Teil des KOMM-Teams die Gruppe von Anfang an begleitet hat. „Aber es ist auch deshalb in den letzten Jahren einfacher geworden, weil das Bewusstsein für die Probleme geweckt worden ist, zum Beispiel durch die Grauen Panther.“

Diese haben nicht nur gearbeitet, sondern auch oft und gerne zusammen gefeiert. Heute noch erinnert man sich im KOMM-Zentrum an die legendären Panther-Weiberfastnacht-Feten. Geburtstage, Weihnachten und Ostern hat der Seniorenschutzbund gemeinsam gefeiert und oft zusammen getanzt. Viele Erinnerungen wurden beim Treffen im Rathaus wach und der Entschluss bekräftigt, sich weiterhin zu treffen, auch wenn die offizielle Arbeit zum Ende des Jahres eingestellt wird. „Sie blicken zurück auf Jahrzehnte guten Miteinanders, und sie haben viel bewegt“, zog Bürgermeister Paul Larue das Fazit aus dem lebhaften Treffen und dankte noch einmal persönlich sowie im Namen der Stadt für das Geleistete.

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