Düren: Niemand wünscht sich, jemals in eine solche Situation zu geraten. Aber wenn es doch passiert, wenn jemand bei einem Unfall schwer verletzt wird, dann wird er hoffentlich schnellstmöglich von Menschen versorgt, die genau wissen, was zu tun ist, um Leben zu retten. Menschen, die ihr Wissen im Idealfall permanent auffrischen und die entscheidenden Techniken regelmäßig trainieren. Seit vier Jahren bietet die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Krankenhauses Düren mit dem Dürener Anästhesie Symposium (DAS) dazu eine hervorragende Möglichkeit. Und auch bei der vierten Auflage wurde sie von 120 Ärzten, Pflege- und Rettungskräften aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland genutzt.
„Polytrauma – Management und Versorgungstechniken“ war das 4. DAS überschrieben. Dem theoretischen Teil, in dem es hochkarätige Vorträge unter anderem zur Reanimation eines Schwerstverletzten, zur Besonderheiten in der Notfallversorgung von Beckenverletzungen und zur Stabilisierung der Blutgerinnung gab, folgten die Workshops. Darin ermöglichten die Macher des DAS wieder ein sehr praxisnahes Training. „Es ist wichtig, dass die Techniken auch an toten Körpern geübt werden können, um es im Notfall bei Patienten schnell und routiniert zu beherrschen“, sagt Dr. Sigurd Kohlen. Er hat das DAS, unterstützt von Dr. Detlef Struck, Chefarzt Prof. Dr. Stefan Schröder und vielen weiteren Ärzten und Pflegekräften des Krankenhauses Düren, von Beginn an federführend organisiert. Die Körperspenden kommen aus der Anatomie der Uniklinik RWTH Aachen. Sie stammen von Menschen, die sich zu Lebzeiten dazu entschlossen haben, ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. „Zwar lassen sich Eingriffe wie beispielsweise der Luftröhrenschnitt auch an tierischen Präparaten trainieren, aber es an der menschlichen Anatomie geübt zu haben, ist im Ernstfall natürlich deutlich wertvoller“, erklärt Dr. Kohlen.
Für ihn und seine Kollegen liegt der Erfolg des Dürener Symposiums aber nicht nur an der Qualität der Referate und der praktischen Übungsmöglichkeiten, sondern auch an der besonderen Dürener Atmosphäre. „Auch wenn die Teilnehmerzahl schon hoch ist, geht es bei uns doch immer noch familiär zu“, sagt Dr. Kohlen. Es ist wahrscheinlich die gute Mischung aus allem, die erneut nicht nur Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen in den Westzipfel der Republik lockte, sondern auch aus Schleswig-Holstein, aus Bayern und Basel.