Foto: von links: Frauenbüroleiterin  Christina van Essen, Mitarbeiterin Britta Harzheim und Referentin Margret Lauscher sensibilisieren für schwieriges Thema.

Düren: Zum Internationalen Gedenktag „Nein gegen Gewalt an Frauen“ lädt das Frauenbüro der Stadt Düren am Mittwoch, dem 25. November, um 18 Uhr in das Bürgerbüro am Markt 2 zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Wege aus der Genitalbeschneidung“ ein.

 

Margret Lauscher referiert mit Bild- und Filmmaterial über ihre Erfahrungen im Fulda-Mosocho-Projekt, aus denen für die Arbeit in Deutschland wichtige Impulse gewonnen werden können. Das Thema ist durch die zahlreichen Flüchtlingsfrauen näher gerückt. Das ist der eine Grund, warum sich Christina van Essen, kommissarische Leiterin des Frauenbüros der Stadt Düren, für dieses Thema zum Internationalen Gedenktag entschieden hat. „Für mich persönlich ist es die extremste Form von weiblicher Diskriminierung“, formuliert sie den zweiten Grund, warum sie für das Thema sensibilisieren und es in das öffentliche Bewusstsein rücken will. „Wir müssen die Organisationen, die sich im Kampf gegen die Genitalbeschneidung engagieren, unterstützen.“ Mit Referentin Margret Lauscher wurde eine ausgezeichnete Kennerin des Fulda-Mosocho-Projekts gewonnen, die sich sehr engagiert für das Thema einsetzt: „Die Ursachen von Genitalbeschneidung muss man bei den Ethnien bekämpfen, die sie praktizieren“, sagt Margret Lauscher. Mit dem Verein „Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen e.V.“ ist sie 2001 erstmals nach Kenia gefahren, hat dort mit Frauen in deren Dörfern zusammen gewohnt und gearbeitet und hautnah aus deren Schilderungen erfahren, wie sehr die Frauen unter der Genitalbeschneidung leiden und wie hilflos sie ihnen ausgesetzt sind. „Das war für mich ein Schlüsselerlebnis“, sagt Margret Lauscher heute. 2002 wurde das Projekt gegründet, um Wege aus der Genitalbeschneidung vor Ort zu finden. Das Tabuthema wurde in Schulen und medizinische Untersuchungszentren eingebracht, mit kenianischen Bürgermeistern und Ortsältesten diskutiert. Seit 2008 engagiert sich Margret Lauscher ehrenamtlich in dem Projekt. Als sie 2012 erneut nach Mosocho fuhr, konnte sie sich davon überzeugen, dass der wert-zentrierte Ansatz, Hand in Hand mit der Bevölkerung der Ethnie gleichermaßen Männer und Frauen in Kenia als Multiplikatoren zu schulen, Früchte trug. Die meiste Aufklärungsarbeit in Mosocho wird jetzt von Kenianern selbst gemacht. Die Beschneidungsrate, die in der Gemeinde vorher bei über 90 % lag, wurde auf 20% gesenkt. Zukünftig soll die Arbeit in Kenia weitere Kreise ziehen. Neben dem Referat über das Projekt, das mit Fotos und Film ergänzt wird, werden am 25. November auch Originaltexte von Frauen vorgelesen, die von der Beschnei-dung betroffen waren oder sich ihr entzogen haben. Christina van Essen hofft darauf, dass am 25. November viele den Weg ins Bürgerbüro finden. „Mit dem Erscheinen an diesem Abend bekennt jeder Farbe, setzt ein Zeichen gegen dieses Ritual, das die gesamte Persönlichkeit der Frau verletzt.“ Anmeldungen und Infos, Tel.: 02421 25-2260 oder 25-2261, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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