Düren: Je 70 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge sollten alle Städte, Gemeinden und Kreise im Regierungsbezirk Köln kurzfristig bereitstellen. So lautete die Forderung der Bezirksregierung Köln am Freitag, 16. Oktober. Bis zum folgenden Montag, spätestens aber Mittwoch sollte Vollzug nach Köln gemeldet werden.
Egal ob groß oder klein: 70 neue Plätze sollen her
Und zwar unterschiedslos, egal ob Millionenstadt oder Heimbach, kleinste Stadt in NRW. Vielerorts fühlte man sich überrumpelt und überfordert angesichts dieser Herkulesaufgabe und des bereits Geleisteten. So auch im Kreis Düren.
Neue Plätze werden zentral bereitgestellt
Dennoch soll es die zusätzlichen Betten geben. "Wir werden die Notunterkunft für Flüchtlinge in Gürzenich weiter ausbauen", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn am Dienstag im Pressegespräch. Am Morgen hatte die Bürgermeisterkonferenz seinem Vorschlag, die 16 Einzelkontingente zentral bereitzustellen, ebenso einmütig wie erleichtert zugestimmt. Am Mittag wurde die Bezirksregierung dann über diese Lösung informiert.
"Das Ende der Fahnenstange ist erreicht"
"Das ist der wirtschaftlichste und vernünftigste Weg, denn ansonsten hätte jede Kommune einen immensen Aufwand betreiben müssen, um die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge sicherzustellen", betonte Landrat Wolfgang Spelthahn. Und: "Damit ist dann aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Mit den Notunterkünften in Linnich, Düren-Cornetzhof und Gürzenich-Wald haben wir alle Kapazitäten im Kreis Düren völlig ausgereizt."
Malteser Hilfsdienst beschafft die Betten
Am besagten Freitag hatte der Kreis Düren die Platzzahl im ehemaligen Bundeswehr-Munitionsdepot in Gürzenich gerade von 500 auf 750 Plätze aufgestockt, als die Aufforderung, 70 weitere pro Kommune bereitzustellen, von der Bezirksregierung verschickt wurde. Nun soll die Bettenzahl bis zum Jahresende schrittweise nochmals deutlich erhöht werden. "In den bestehenden Gebäuden lassen sich insgesamt bis zu 1500 Flüchtling unterbringen. Der Malteser Hilfsdienst, der die Einrichtung betreibt, hat uns versichert, dass er in der Lage ist, die Betten trotz des leergefegten Marktes zu besorgen und den Betrieb vor Ort sicherzustellen", so Landrat Wolfgang Spelthahn. Am Dienstag waren von den 750 Betten in Gürzenich-Wald übrigens nur gut 400 belegt.