Die Planer Achim Schormann (v.l.), Detlef Nitsch, Landrat Wolfgang Spelthahn und GIS-Geschäftsführer Peter Kaptain stellten jetzt die ersten Pläne für den Bau des kleinen Kreishauses in Jülich vor.

Jülich: Landrat Wolfgang Spelthahns Ankündigung, die publikumsintensiven Dienstleistungen der Kreisverwaltung künftig wieder in der Jülicher Innenstadt anzubieten, nimmt konkrete Formen an. Gemeinsam mit Kreis-Dezernent Peter Kaptain als Geschäftsführer der Gesellschaft für Infrastrukturvermögen Kreis Düren mbH (GIS) und den Architekten Achim Schormann und Detlef Nitsch von der Dortmunder Assmann-Gruppe stellte er der Öffentlichkeit die ersten Planungen für das "kleine Kreishaus" vor.

Zwei Varianten für alle Fälle

Es besteht aus dem bereits vorhandenen Jobcenter des Kreises im denkmalgeschützten Alten Rathaus und einem Neubau auf dem derzeit noch bebauten Stüssgen-Grundstück nebenan.

Die Architekten warteten hierfür gleich mit zwei Entwürfen auf. Der eine geht davon aus, dass das komplette Quartier an der Düsseldorfer/ Kapuziner/ Baierstraße/ Kirchplatz aus einem Guss neu gestaltet wird.  Hierfür ist jedoch das Einverständnis eines weiteren Grundstückseigentümers notwendig. Der andere Entwurf ist für den Fall gedacht, dass der Kreis sein Bauvorhaben allein umsetzen wird.
Platz für 120 Mitarbeiter der Kreisverwaltung

In beiden Fällen soll ein dreigeschossiger barrierefreier Neubau mit Büros entstehen. Im Erdgeschoss sind zudem jeweils ein Bistro, ein kleiner Garten und einige Behinderten- und Vorführparkplätze vorgesehen. Die Bruttogeschossfläche bewegt sich zwischen 2000 und 2300 Quadratmeter. Variante 2 bietet mit einem Atrium zusätzliches Flair.

Das Jobcenter eingeschlossen, sollen künftig rund 120 Mitarbeiter des Kreises Düren im kleinen Kreishaus arbeiten. Unter anderem Jugend-, Sozial-, Ausländer, Gesundheitsamt und Schwerbehindertenstelle werden dann ebenso in der Innenstadt unter einem Dach präsent sein wie das Straßenverkehrsamt. "Wir wollen den Menschen aus dem nördlichen Kreisgebiet lange Wege ersparten, indem wir unsere Dienstleistungen ortsnah anbieten. Das ist auch im Sinne der  immer älter werdenden Bevölkerung", unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Projektvorstellung.

Vorgabe: Es dürfen keine Mehrkosten entstehen

Dabei betonte er den finanziellen Aspekt: "Laut Kreistagsbeschluss darf das kleine Kreishaus keine Mehrkosten gegenüber der bisherigen Unterbringung der Mitarbeiter verursachen." Dazu soll auch das Straßenverkehrsamt beitragen. Zum einen werden künftig weniger Menschen zur Zulassungsstelle in Würselen fahren, wo die Städteregion Aachen die Servicegebühren vereinnahmt. Zum anderen wird die GIS als Bauherrin  Geschäftsräume an Versicherungen und Schilderpräger vermieten und so ständige Zusatzeinnahmen verbuchen. Weitere Mieten erhält die GIS aus Bundesmittel für das Jobcenter sowie vom Kreis Düren.

Zehn-Millionen-Projekt wertet Jülichs City auf

Auf zehn Millionen Euro ist das Projekt kleines Kreishaus veranschlagt. Darin sind die Kosten für den Erwerb und die Ertüchtigung des Alten Rathauses ebenso enthalten wie die für den Kauf des Stüssgen-Grundstücks und den Neubau samt Innenausstattung.

Nach der Projektvorstellung stehen nun Gespräche mit dem Eigentümer des benachbarten Grundstücks und der Denkmalbehörde an. Für die Detailplanungen und die Bauarbeiten sind rund zwei Jahre erforderlich, so dass die Einweihung im Idealfall schon im zweiten Halbjahr 2017 stattfinden könnte. Mit der städtebaulichen Aufwertung des Quartiers werden eine Belebung der Jülicher Innenstadt und zusätzliche Arbeitsplätze verknüpft.

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