Patientenschonende Bergung: Die Vettweißer Feuerwehr demonstrierte, wie ein eingeklemmtes Unfallopfer aus einem Wrack befreit wird.

Stockheim: Auffahrunfall: Zwei Kleinwagen haben sich in einander verkeilt, weil ihnen ein Baufahrzeug in die Quere gekommen ist. Den Fahrer des letzten Wagens hat es schlimm erwischt, er ist eingeklemmt. 112 gewählt, und schon rückt die Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn an. Zum Glück ist es nur eine Übung.

"Unfallopfer" wird schonend geborgen

Unter den Augen von Hunderten Zuschauern demonstrierte die Vettweißer Feuerwehr beim Tag der offenen Tür im Feuerschutztechnischen Zentrum des Kreises Düren in Stockheim, wie man ein Unfallopfer möglichst schonend aus einem Wrack befreit. Patrick Züll und seine Männer sichern die Fahrzeuge, schneiden den Wagen mit einer Hydraulikschere auf, entfernen eine Tür und klappen das Dach weg. Anschließend machen sie sich unter Leitung des Notarztes Dr. Detlef Struck daran, eine Trage unter ihren Kameraden zu schieben, auf der dieser dann fixiert wird. Jeder Arbeitsschritt wird über Mikrofon kommentiert. Vorsichtig heben sie den "Verletzten" an und bergen ihn. Beifall brandet auf.
Tausende Menschen erweisen Einsatzkräften die Ehre

Tausende Menschen waren am zweiten August-Sonntag der Einladung des Amtes für Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung gefolgt, sich über die Leistungen von Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreis Düren zu informieren. Den ganzen Tag über herrschte auf dem weitläufigen Gelände Hochbetrieb, viele Familien mit Kindern waren unterwegs.

"Mit Ihrem Besuch erweisen Sie den zumeist freiwilligen Einsatzkräften die Ehre. Es ist ein Dankeschön für ihren Einsatz rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres", stellte Landrat Wolfgang Spelthahn, Schirmherr der Veranstaltung, bei der Begrüßung fest.


Vom Segway bis zum Flugfeldlöschfahrzeug

Der Fahrzeugpark war imponierend. Vom Segway mit Blaulicht und Martinshorn bis zum Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr reichte die Palette. Alle Türen waren geöffnet, keine Frage blieb unbeantwortet. Kinder löschten Feuer, Probesitzen und anpacken waren erwünscht. Wie die Rädchen im Ernstfall ineinandergreifen, wurde in der Leitstelle deutlich. Auch die Atemschutzübungsstrecke, die Brandsimulationsanlage und die Modellwelt zur Ausbildung von Führungskräften waren Magnete.
Gäste sind beeindruckt von den Leistungen

"Erstaunlich, wie viele verschiedene Leistungen die Einsatzkräfte für uns erbringen", staunte Thorsten Koch aus Gürzenich, der mit seiner Familie unterwegs war. Josef Mock aus Stockheim war überwältigt von der Vielfalt der Spezialtechnik. "Die Einsatzkräfte müssen sehr gut ausgebildet und körperlich fit sein. Schön, dass sie heute so gewürdigt werden." "Wie schwer die Anzüge und die Sandsäcke sind", staunte Ilona Diefenthal. "Vor den Einsatzkräften kann man nur den Hut ziehen." Auch ihre Enkelkinder Jonas (6) und Maike (8) waren Feuer und Flamme ob der auf sie einprasselnden Eindrücke.


Im Rettungsdienst steigen die Fallzahlen

Gut so, denn die Rettungsorganisationen benötigen Nachwuchs. "Aktuell werden kreisweit 150 Kinder weniger eingeschult als im Vorjahr", verwies Landrat Wolfgang Spelthahn auf den demografischen Wandel. Das Reservoir für die Jugendorganisationen schrumpft ständig. Insofern diente der Tag der offenen Tür auch der Nachwuchswerbung.

Die steigende Lebenserwartung schlägt sich auch in den Einsatzzahlen nieder. Während die Feuerwehr alljährlich 2500-mal ausrückt, hat der Rettungsdienst Konjunktur. Rund 34.000 Einsätze wurden 2014 gezählt, 3000 mehr als im Vorjahr. Die Kurve steigt seit Jahren.
Kreis Düren trägt dem Wandel Rechnung

Um dem gerecht zu werden, hat der Kreis Düren das Rettungswesen neu organisiert. Die Gesamtverantwortung trägt mittlerweile die RDKD, Rettungsdienst Kreis Düren AöR. Zusätzliche Rettungswachen, mehr Personal und neue Fahrzeuge bedeuten unter dem Strich bereits mehr Sicherheit. Zurzeit arbeiten die RDKD-Verantwortlichen Kreisdezernent Peter Kaptain und Ralf Butz, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz an einem Konzept zur Ausbildung von Notfallsanitätern. Das neue Berufsbild steht für mehr medizinische Kompetenz auf dem Rettungswagen. Die dreijährigen Ausbildung soll ab Anfang 2016 möglich sein.
Zwei Spenden zugunsten von Kindern

Schecks über je 500 Euro überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn an die Jugendfeuerwehr des Kreises Düren und den Förderverein der Kinderklinik am St. Marien-Hospital in Birkesdorf. Das Geld stammte aus dem Erlös der Gästebewirtung.

Nochmals ein herzliches Dankeschön an alle Einsatzkräfte, die unseren Tag der offenen Tür zu einem solchen Erfolg gemacht haben. Die Veranstaltung, zu der Landrat Wolfgang Spelthahn eingeladen hatte, war eine tolle Werbung für Feuerwehr und Rettungsdienst, wie dieser Film zeigt.

Posted by Kreis Düren on Dienstag, 11. August 2015
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