Düren: -Feel at home- - fühlt euch zu Hause" - Mit diesen Worten begrüßte Gabriele Bröcker, die 1983 die Deutsch-Amerikanische Partnerschaft des Stiftischen Gymnasiums in Düren mit der Mount Lebanon High School in Pittsburgh angestoßen und viele Jahre lang geleitet hat, die 17 Austauschschülerinnen und -schüler, die in diesem Sommer 14 Tage in der Rurstadt zu Besuch sind. Bürgermeister Paul Larue erkundigte sich nach den ersten Eindrücken und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler.
Er beantwortete auch eingehend die Fragen der amerikanischen Gäste rund um Geschichte und Gegenwart der Stadt Düren. Nur bei der Frage, wer seiner Meinung nach im WM-Spiel USA gegen Deutschland den Sieg davontragen wird, entzog sich der Bürgermeister einer eindeutigen Antwort mit diplomatischem Geschick.
Auf reges Interesse stieß die Erläuterung von Paul Larue zur Papierindustrie heute in Düren: Dass hier "intelligente Papiere" hergestellt werden, deren Beschichtung zahlreiche Informationen speichern und weltweit bei Flugtickets oder Eintrittskarten, wie etwa des Vatikanischen Museums, Anwendung finden. Aber auch für die Annakirmes interessierten sich die Austauschüler, die von Lehrerin Peg Meyers und Lehrer Chris Stein begleitet werden, brennend.
Sie berichteten dem Bürgermeister, was ihnen in Düren bemerkenswert erscheint: Einem Schüler waren besonders die Reste der Stadtmauer ins Auge gesprungen, die teilweise zum Areal des Stiftischen Gymnasiums gehören. Eine Schülerin empfand die Atmosphäre im Stiftischen als verschieden von der in Pittsburgh. "Hier ist es offener, das Schulgelände darf von den älteren Schülerinnen und Schülern verlassen werden. Bei uns nicht."
Die zahlreichen Sonnenkollektoren und Windräder waren den Besuchern aus Amerika ebenso aufgefallen wie der unterschiedliche Aufbau von Städten in Amerika und Deutschland und der für sie gewöhnungsbedürftige Geschmack von deutschen Brötchen. Besonders beeindruckt zeigten sich die Pittsburgher, die im Rahmen des Austausches Aachen, Köln, Kommern, Bonn und den Rhein per Schiff zwischen Koblenz und Rüdesheim erleben, von Zugfahrten, die es bei ihnen zu Hause nicht gibt, wo weite Strecken mit dem Bus zurückgelegt werden. Zum Programm gehören des Weiteren drei Tage in Dresden.
Für Oberstudiendirektor Jürgen Pfaff, der in Pension geht, war der Schüleraustausch der letzte, den er als Schulleiter begleitete. "Ich bin in meiner Zeit am Stiftischen Gymnasium selber dreimal in Pittsburgh gewesen", sagte er und äußerte einen Wunsch für die Zukunft: "Ich hoffe, dass der Austausch weiter besteht, die Lehrer auf beiden Seiten ihn weiter unterstützen. In einer globalen Welt ist es wichtiger als je, persönliche Kontakte zu haben!"
Im Herbst werden 20 Schülerinnen und Schüler des Stiftischen Gymnasiums mit Hubert Kriener, der die Leitung des Schulaustausches von Gabriele Bröcker übernommen hat, und Carolin Haller zum Gegenbesuch nach Pittsburg fliegen.