Artemed SE: Chefarzt Dr. med. Christof Börgermann erklärte den Sportlern anhand des Handballens, wie man Veränderungen der Hoden ertasten kann. Foto: Krankenhaus Düren

Düren: Ein Besuch beim Urologen gehört normalerweise nicht zum Trainingsalltag für die Fußballer des 1. FC Düren. Doch gerade junge Männer sollten dies in ihre Routine einbauen, denn mit Anfang/Mitte 20 ist das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, statistisch am höchsten. „Je früher der Krebs diagnostiziert ist, desto besser“, bedankte sich Priv.-Doz. Dr. med. Christof Börgermann, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie und Urologische Onkologie, beim Dürener Klub für die Teilnahme an der Movember-Aktion des Krankenhauses. Die ganze Mannschaft des 1. FC Düren samt Trainer und Staff informierte sich in der Urologie über Vorsorgeuntersuchungen und ließ sich auch gleich zur Sicherheit in Einzeluntersuchungen von den Medizin-Profis abtasten.

Der Movember ist eine in Australien entstandene Initiative, bei der Männer einen Monat lang nicht ihren Bart schneiden. Die Aktion ist jedoch kein Modestatement, sondern als sichtbarer Hinweis auf viele (Tabu-)Themen der Männergesundheit gedacht. „Wir wollen auch als Krankenhaus Düren der Männergesundheit ein neues Gesicht geben“, freut sich der Chefarzt, dass die Mannschaft des 1. FC Düren die Aktion so tatkräftig unterstützt hat. Während rund 50 Prozent der Frauen regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen (was übrigens zu wenig ist!), tut dies in etwa nur jeder vierte Mann. Eine Quote, die noch stark verbessert werden muss.

Die Früherkennung von Hodentumoren kann dabei auch mit etwas Übung zuhause vorgenommen werden, alle vier Wochen sollten junge Männer „untenrum“ einmal genauer hinfühlen. Ein absichtliches Handspiel, das kein Regelverstoß ist, sondern die Regel werden sollte. Wie genau der prüfende Griff geht, erklärten die Profis. „Heute überleben alle, wenn wir den Krebs früh genug diagnostizieren und therapieren. Vor 30 Jahre wären alle gestorben“, sensibilisieret der Chefarzt die Fußballer dafür, Vorsorge nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Mit steigendem Alter kommen weitere kostenlose Vorsorgeuntersuchungen etwa zu Hautkrebs oder Prostatakrebs hinzu.

„Wir machen gerne mit und werben für Vorsorgeuntersuchungen, da gab es gar keine Diskussion“, sagte FC-Düren-Geschäftsführer Daniel Hunf. Zwischen zwei Trainingseinheiten reiste der Kader geschlossen an. „Im Bekanntenkreis wurde einem jungen Mann Hodenkrebs diagnostiziert. Ich finde es sehr wichtig, einen Fokus drauf haben“, berichtete Vize-Kapitän Mario Weber.

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