Düren: Der Winter stellt obdachlose Menschen vor zusätzliche Herausforderungen. Die Stadt Düren ist sich ihrer Verantwortung für diese Menschen bewusst und plant wie jedes Jahr ein „Winterpaket Obdach“, um die jahreszeitlich bedingten Risiken für obdachlose Menschen zu minimieren.
Auch in Düren leben viele Obdachlose, die die städtischen Obdachlosenunterkünfte, auch bei extremen Minusgraden, aus den unterschiedlichsten Gründen meiden. Mit dieser Entscheidung setzen sie sich hohen gesundheitlichen Risiken aus, die schlimmstenfalls zum Kältetod führen können. „Wir würden uns wünschen, dass obdachlose Menschen gerade in den kalten Tagen und Nächten unser Angebot der Unterbringung annehmen, damit niemand in der Kälte zu Schaden kommt. Da das aber leider nicht alle tun und wir Niemanden zwingen können und wollen, übernehmen wir über die Pflichtaufgabe hinaus als Stadt Verantwortung. Wir haben mit dem Sozialamt ein ‚Winterpaket Obdach‘ geschnürt, gehen raus, und versorgen Obdachlose mit dem Nötigsten. Ich danke allen engagierten Kollegen, die hier großen Einsatz in kalten Nächten zeigen“, sagt Thomas Hissel, 1. Beigeordneter und Sozialdezernent der Stadt Düren.
Das Paket umfasst in diesem Jahr erstmals die Ausgabe von so genannten Iglous, das sind Temperaturzelte aus Schaumstoff, die Obdachlosen als warmer und wasserdichter mobiler Notschlafplatz dienen können. Insgesamt 20 dieser Zelte hat die Stadt Düren mit Mitteln aus dem Stärkungspakt NRW angeschafft, jeweils zehn Einzel- und zehn Doppelzelte. Die Iglous sollen längerfristig zur Verfügung gestellt werden. Deswegen hat die Stadt vorab entsprechende Aufstellflächen ausgewiesen. Bei Bedarf werden die Iglous dort durch einen Streetworker des Sozialamtes aufgestellt.
Außerdem suchen die Streetworker aktuell, je nach Witterung ein- bis zweimal pro Woche, die Orte in der Stadt auf, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten, um sie dort etwa mit warmen Getränken, Schlafsäcken und Decken zu versorgen. Darüber hinaus hält die Stadt in den Wintermonaten einen Wohncontainer einer bestehenden Unterkunft für nächtliche Notfälle frei. Die Streetworker können diesen nutzen, um mehreren Personen einmalig für eine Nacht eine Unterkunft zu gewähren. Auch dort wird den Obdachlosen eine Decke beziehungsweise ein Schlafsack zur Verfügung gestellt.
Die Stadt Düren ruft alle Dürenerinnen und Dürener dazu auf hin- und nicht wegzusehen: „Wenn Ihnen im Stadtgebiet Menschen auffallen, die aufgrund der kalten Witterungsverhältnisse, vor allem bei extremen Temperaturen, den Eindruck machen, dass sie Unterstützung benötigen, dann holen Sie bitte unbedingt Hilfe“, so Thomas Hissel. „Informieren Sie entweder unsere Streetworker oder die Polizei oder den Rettungsdienst. Lieber einmal zu viel einen Notruf absetzen, als einmal zu wenig.“
Die Streetworker des Sozialamtes der Stadt Düren sind telefonisch unter 02421 – 25 2710 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.