Düren: „Talent Monument“ lautet das diesjährige Moto am bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, dem 10. September, für den die Untere Denkmalbehörde der Stadt Düren, gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern, wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hat.
Egal ob Schloss, Park, Kirche, Bahnhof oder Friedhof, für alle Interessensrichtungen ist an diesem Veranstaltungstag etwas dabei, einschließlich einem Sparziergang durch Nord-Düren.
Die Angebote sind im Einzelnen:
St. Anna-Kirche, Ausstellung „Eine mütterliche Umarmung“
15 Uhr: Führung durch die neu eröffnete Ausstellung "Eine mütterliche Umarmung" zur 1.300-jähirgen Geschichte der Annakirche mit Tobias Katz, Katzkaiser, und Gert Berbuir, Stiftung Annakirche Düren. Treffpunkt: Annaplatz
Spaziergang durch Nord-Düren und Besichtigung Baudenkmal
Um 14 Uhr führt Dr. Inken Tintemann von der Stadt Düren am Tag des offenen Denkmals durch die Dürener Nordstadt. Der Spaziergang führt durch den von Wohnhäusern geprägten Bereich des Viertels. Nördlich der Kernstadt entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein neues Viertel mit moderner Infrastruktur, Wohngebäuden, Läden und Werkstätten. Viele dieser repräsentativ gestalteten Gebäude haben den zweiten Weltkrieg überdauert und prägen mit ihrer typischen Gliederung und Fassadengestaltung bis heute den Stadtteil. Wir beenden unseren Rundgang mit der Besichtigung eines Wohnhauses. Treffpunkt Kirchenvorplatz St. Joachim, Ecke Alte Jülicher-Str./Meckerstr.
LVR-Klinik, Kirche, Meckerstraße 15
Das Gelände ist von 12 Uhr - 16 Uhr geöffnet. Um 13 Uhr und um 15 Uhr bietet Pfarrerin Ulrike Grab Führungen an. 1876 als Kuppelbau errichtet, diente sie als Simultankirche für evangelische und katholische Gottesdienste. Um 1930 wurde sie um ein dreischiffiges Langhaus erweitert. Aus dieser Zeit stammt die Dreifaltigkeitsplastik von J. Rübsam sowie die Orgel der Bonner Werkstatt Klais. In den 1950er-Jahren wurden die Fenster durch die Glasmalerei-Werkstatt Gassen nach Entwürfen von E.O. Köpke neu gestaltet und ein Kreuz von E. Mataré erworben.
Barocke Garteninsel, Schloss Burgau,
Zu der wasserumwehrten, aus Hauptburg und Vorburg bestehenden Schlossanlage gehören Park- und Teichanlagen sowie eine barocke Garteninsel. Die Garteninsel ist in den letzten Jahren wieder hergerichtet worden. Der Verein der Freunde und Förderer von Schloss Burgau in Düren e.V. lädt von 10:30 Uhr - 14:30 Uhr zu Gesprächen und Fragen zur Garteninsel ein.
Kirche St. Mariä Himmelfahrt, An Gut Nazareth 4
Die Kirche ist von 11:45 Uhr - 13:30 Uhr geöffnet. Um 12:15 Uhr bietet Monika Kohlhaas eine Führung an. Die 1878 geweihte neuromanische Backsteinbasilika mit großen Fensterrosetten verfügt noch teilweise über die bauzeitliche Ausmalung. Um die Jahrtausendwende erfolgten umfangreichere Renovierungsarbeiten. Ganz aktuell wurde 2023 der Kirchenvorplatz neugestaltet.
Kirche St. Michael, Lendersdorf, Ardennenstraße
Um 11 Uhr bietet der Kirchenbauverein der Pfarre St. Michael Lendersdorf e.V. eine Führung durch die katholische Pfarrkirche des 15. Jahrhunderts an. In der Kirche befindet sich ein Benedikt-Dreyer-Altar als dreiflügeliger Schreinaltar von etwa 1525.
Drehscheibe Bahnhof Düren, Hauptbahnhof, hinter dem Gebäude zwischen den Gleisen
An der Drehscheibe, einem denkmalgeschützten Bestandteil des Bahnhofs stehen von 11 Uhr - 14 Uhr Ansprechpartner vor Ort. Die Lage der Drehscheibe am Inselbahnhof ist einzigartig in Deutschland. 1874 erfolgten der Bau und die erste Inbetriebnahme. 1989 war die Außerbetriebstellung. Von 2012 bis 2015 wurde die Drehscheibe durch Ehrenamtler des Stadtmuseums Düren restauriert und schließlich 2015 feierlich eingeweiht. 2019 wurde mit der DB ein Vertrag über die Pflege und Instandhaltung geschlossen. Zusätzlich zum Angebot vor Ort gibt es ein digitales Abruf-Angebot unter https://www.youtube.com/watch?v=YxRheLMe6C0.
Ehemaliger reformierter Friedhof, Paradiesstr.17/19
Das Gelände ist von 14 Uhr - 17 Uhr geöffnet. Der Friedhof wurde 1578 der reformierten Gemeinde gestiftet, 1627 erweitert und durch die luth. Gemeinde mitbenutzt. 1825 wurde der Friedhof geschlossen und 1911 in eine gärtnerische Anlage mit Denkmal umgestaltet.
Stadtbefestigungsanlage am Stiftischen Gymnasium, Altenteich 14
Dr. Achim Jaeger und Sandra Pinhammer führen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Stadtmauer AG des Stiftischen Gymnasiums von 10 Uhr - 17 Uhr durch die Stadtbefestigungsanlage am Stiftischen Gymnasium und präsentieren im Foyer der Schule eine Ausstellung. Vorträge und eine Ausstellung des Modellbauers Hardy Keymer ergänzen das Programm.
Ehemaliges Lazarett der Blindenanstalt, Meckerstraße 7
Das ehemalige Lazarettgebäude der Provinzial Blindenanstalt wurde 1909 im Landhausstil erbaut. Nach der Nutzung durch die Blindenanstalte wurde der zweigeschossige Backsteinbau als Kindergarten, Unterkunft für Geflüchtete und Obdach genutzt. Um 11 Uhr bietet Katja Saxarra von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Düren eine Führung durch das ehemalige Lazarett an.
LVR-Klinik, ehem. Bewahrungshaus, Meckerstraße 15
Von 11 Uhr - 17 Uhr werden stündlich Führungen angeboten. Das 1874 erbaute Bewahrungshaus, in dem bis 1986 psychisch kranke Rechtsbrecher behandelt wurden, steht für eine Reform der Psychiatrie im Rheinland. Mit der Schaffung einer besonders gesicherten Einrichtung für die sog. gefährlichen Irren konnte ab 1900 eine offene Psychiatrie gewagt werden. In seiner Architektur ähnelt dieses Haus mit seinem Treppenturm und den vielen Fensterachsen den Fabrikgebäuden der damaligen Zeit.
Städt. Friedhof, Mausoleum Familie Leopold Peill, Friedenstraße 76
Das Mausoleum ist von 11 Uhr - 13 Uhr geöffnet. Es steht auf dem Neuen Friedhof in der Friedenstraße. Das Mausoleum wurde im Jahre 1912 erbaut. Die Gruft hat die Form eines Pantheons aus Werkstein. Der Portikus hat kannelierte Säulen. Die Kuppel ist doppelt gestuft. Auf dem Werksteinsturz steht die Inschrift „Familie • Leopold • Peill“, im Giebelfeld ist das Familienwappen zu sehen. In der Gruft ist auch der Erbauer, der Dürener Fabrikant Leopold Peill bestattet.
Evangelischer Friedhof, Kölnstraße 97-99
Der Förderverein Evangelischer Friedhof Kölnstraße e.V. bietet um 10 Uhr eine Führung über den 1825 angelegten und bis heute genutzten Friedhof der evangelischen Gemeinde an. Die Führung bietet einen Überblick über die Entwicklung der Begräbnisskultur und monumentale Grabanlagen der wilhelminischen Ära für Dürener Industriellenfamilien von rheinischen Bildhauern.
Schillingspark Gürzenich, Zugang neben Haus Schillingsstr. 337
Am Tag des offenen Denkmals ist der Schillingspark von 9 Uhr - 18 Uhr geöffnet. Um 12 Uhr bietet Heike Kussinger-Stankovic von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Düren eine Führung durch die Parkanlage an.
St. Arnold, Alte und Neue Pfarrkirche, Ecke Ratherstr./Vikar-Kleinstr.
Beide Kirchen sind von 13 Uhr - 17 Uhr geöffnet. Um 14 Uhr bietet Kilian Inden eine Führung durch die Kirchen an, von 15:30 Uhr - 17 Uhr eine Führung durch den Glockenturm.
Der Tag des offenen Denkmals wird bundesweit koordiniert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Weitere Informationen zum Aktionstag und den Dürener Angeboten im Einzelnen sind im Internet zu finden unter www.tag-des-offenen-denkmals.de und Denkmale | Tag des offenen Denkmals® (tag-des-offenen-denkmals.de).