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Aachen: Am frühen Sonntagmorgen herrschte im Aachener Ostviertel gespenstische Stille – durchbrochen nur vom Flattern rot-weißer Absperrbänder, dem Aufblitzen von Blaulicht und dem leisen Klicken der Spurensicherungskameras. Rund um die Kreuzung Adalbertsteinweg / Sedanstraße / Bismarckstraße hatte sich ein schweres Verbrechen ereignet, das die Nachbarschaft erschüttert zurücklässt.

Wie die Staatsanwaltschaft Aachen auf Anfrage bestätigte, kam es in der Nacht zu einem Tötungsdelikt, bei dem eine Person ums Leben kam und eine weitere verletzt wurde. Noch während viele Menschen ahnungslos in den Sonntag starteten, liefen die Ermittlungen vor Ort bereits auf Hochtouren. Die Kreuzung war stundenlang weiträumig abgesperrt, Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Spurensicherung sicherten Spuren und sichteten Beweise.

Laut Staatsanwältin Johanna Boomgaarden wurde ein Tatverdächtiger festgenommen. Weitere Details zur Tat – insbesondere zur Todesursache – wurden zunächst nicht bestätigt. Gerüchte über einen möglichen Messerangriff wollte die Staatsanwaltschaft weder dementieren noch bestätigen. „Die Ermittlungen sind in vollem Gange“, so Boomgaarden.

Auffällig ist, dass sich die Spurensicherungsarbeiten offenbar auf den Bereich vor zwei gegenüberliegenden Kneipen konzentrierten. Zeugen beobachteten am Morgen, wie Feuerwehrleute den Bürgersteig reinigten, während vor einer der Lokalitäten Sichtschutzwände aufgebaut waren. Die Tür zu einer der Kneipen wurde am Mittag versiegelt – ein deutliches Zeichen dafür, dass der Tatort dort vermutet wird.

Gegen 10 Uhr wurden die polizeilichen Maßnahmen vor Ort beendet, die Straßensperrungen aufgehoben. Dennoch bleibt die Anspannung spürbar. Viele Anwohner fragen sich: Was ist in dieser Nacht wirklich geschehen?

Ein Blick in die Kriminalitätsstatistik zeigt: Zwar verzeichnete die Polizei für das Jahr 2024 einen Rückgang an Gewaltdelikten in der Städteregion Aachen – insgesamt 1704 Fälle, das sind 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch die Zahl der versuchten und vollendeten Tötungsdelikte bleibt beunruhigend konstant: Zehn Fälle von Totschlag im Stadtgebiet, genauso viele wie 2023, sowie fünf Morddelikte, was im Vergleich zum Vorjahr sogar einem Anstieg entspricht.

Ob der aktuelle Fall in diese Statistik eingeht, wird sich erst nach Abschluss der Ermittlungen zeigen. Klar ist jedoch: Die blutige Nacht im Aachener Ostviertel wirft viele Fragen auf – und wird die Stadt so schnell nicht loslassen.

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