Wie alle anderen Städte und Kommunen steht auch Düren vor der Herausforderung, bei der Gestaltung des Stadtgebiets auf mehr Nachhaltigkeit zu setzen und zum Beispiel für mehr Grünflächen zur Kühlung und zur Versickerung von Regenwasser zu sorgen. Ein zentrales Thema stellt auch die Auswahl des Stadtmobiliars dar, denn durch die Entscheidung für ein robustes und langlebiges sowie zugleich ökologisches Material könnte die Stadt ebenfalls ihren CO₂-Abdruck verringern.
Anforderungen an das Stadtmobiliar
Bei der modernen Stadtgestaltung kommt es nicht allein darauf an, dass Materialien von Parkbänken und anderen Außenmöbeln wetterfest und langlebig sind. Sie sollten außerdem mindestens eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen: Entweder bestehen sie aus abbaubaren Materialien, die nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer einfach kompostiert werden können, oder sie werden aus recycelten Werkstoffen, die lange im Materialkreislauf verbleiben, hergestellt. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn die Parkbänke keine zu langen Transportwege zurücklegen müssen. Überdies spielt bei der Auswahl des Stadtmobiliars auch die Langlebigkeit eine Rolle, denn wenn es lange im Einsatz bleibt, muss es erst einmal nicht ersetzt werden, sodass Ressourcen geschont werden.
Holzbänke – Der natürliche Klassiker
Parkbänke, die aus europäischem Holz hergestellt wurden, sind üblicherweise relativ nachhaltig, aber leider für den Einsatz im Außenbereich nur bedingt geeignet, da gerade die heimischen Hölzer nicht besonders witterungsbeständig sind. Sie müssten also regelmäßig mit einem Holzpflegemittel behandelt werden, was zusätzlichen Aufwand und weitere Kosten bedeuten würde. Sinnvoller ist die Verwendung von Altholz, das zu Spänen verarbeitet und mit anderen Werkstoffen wie Kunststoff gemischt wird, sodass ein Verbundmaterial entsteht, das auch wechselhaftem Wetter gewachsen ist. Damit solche Materialmischungen wirklich umweltfreundlich sind, muss der darin verwendete Kunststoff allerdings recycelt worden sein.
Kunststoffbänke – Es kommt auf den Herstellungsprozess an
Kunststoff ist direkt aus mehreren Gründen ein eher problematisches Material, denn es wird aus Erdöl gewonnen, benötigt viel Energie bei der Herstellung und ist nicht biologisch abbaubar. Dennoch besteht die Möglichkeit, nachhaltige Kunststoffbänke für den Außenbereich zu erwerben. Dabei handelt es sich um Produkte, die aus recyceltem Plastik hergestellt worden sind, denn dann bleibt das Material im Wertstoffkreislauf und wird immer wieder verwendet, bis es schließlich nicht mehr aufgearbeitet werden kann.
Edelstahlbänke – Die langlebige Lösung
Wie bereits erwähnt, trägt die Langlebigkeit der Parkbänke maßgeblich zu deren Nachhaltigkeit bei, sodass Edelstahlbänke die ideale Wahl für ökologische Sitzgelegenheiten im urbanen Umfeld sind. Weder das Wetter noch eine intensive Nutzung kann dem korrosionsresistenten und besonders stabilen Material etwas anhaben, sodass sie nach der Anschaffung für lange Zeit nicht ausgetauscht werden müssen. Hinzu kommt, dass sich Edelstahl zu 100 Prozent recyceln lässt, sodass die Bänke selbst nach ihrer Nutzungsdauer in anderer Form weiterhin gute Dienste leisten können.
Design und Funktionalität nicht vergessen
Neben der Auswahl der Materialien sollte bei der Stadtgestaltung auch immer die Funktionalität der Außenmöbel im Vordergrund stehen. Sie müssen eine möglichst komfortable Sitzfläche bieten, pflegeleicht und im Winter nicht zu kalt sein, was bei Metallbänken beispielsweise mithilfe einer PET-Beschichtung realisiert werden kann. Optisch können Stadtplaner zwischen sehr minimalistischen und modernen oder eher klassischen Designs wählen, sodass es kein Problem sein sollte, nachhaltige Außenmöbel zu finden, die sich gut in das bestehende Stadtbild integrieren lassen. Das gelingt im Übrigen auch mit kreativen Lösungen wie Mauerauflagen, mit denen bereits vorhandene Strukturen genutzt werden können.
Einmal investieren und langfristig sparen
Hochwertige und robuste Parkbänke müssen erst einmal bezahlt werden, sodass die Stadt dafür ein Budget freigeben muss. Die Investition lohnt sich in der Regel aber, da dank der Strapazierfähigkeit von Materialien wie Metall oder Kunststoff mit einer langen Lebensdauer zu rechnen ist. Somit bringen bestimmte Lösungen nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich.
Materialforschung – Ein Blick in die Zukunft
Was die Verwendung von ökologisch unbedenklichen Materialien betrifft, ist das letzte Wort bisher nicht gesprochen, denn tagtäglich arbeiten Wissenschaftler daran, neue nachhaltige Verbundmaterialien zu kreieren und neue Biokomposite herzustellen, von denen manche auch für den Außenbereich geeignet wären. Für die umweltfreundliche Stadtgestaltung ist also jetzt schon die Materialauswahl von großer Bedeutung. Für die Zukunft ist aber auch entscheidend, ob Fortschritte in den Materialwissenschaften erreicht werden können oder ob es möglich sein wird, bestimmte Materialien wie einige Metalle mit einem deutlich geringeren Energieverbrauch anzufertigen.