Julia Vetter

Die Zentralstelle Cybercrime des LKA Schleswig-Holstein warnt vor betrügerischem technischem Support angeblicher Microsoft-Mitarbeiter und gefälschten Windows 10 Update E-Mails mit Schadsoftware.

Aktuell häufen sich landesweit wieder die Fälle, in denen Cyberkriminelle betroffene Bürger anrufen und sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben. Sie täuschen Computerprobleme vor, verschaffen sich durch Mithilfe des gutgläubigen PC-Nutzers die Gewalt über dessen Computer und schädigen ihn dadurch. Microsoft distanziert sich eindeutig von den kriminellen Machenschaften.

Die seit 2012 immer wieder erfolgreich praktizierte Masche funktioniert wie folgt:

Die Betrüger rufen Bürger an, sprechen Englisch, häufig mit starkem Akzent, und geben sich fälschlicherweise als Mitarbeiter der Firma Microsoft oder aber als Windows-Support aus. Von der Firma aus habe man festgestellt, dass sich auf dem PC des Angerufenen Schadsoftware befinde oder aber Windows-Lizenzen abgelaufen seien. Man sei gerne bei den erforderlichen Wartungsmaßnahmen behilflich. Durch geduldige Schritt-für-Schritt-Anweisungen werden die Betroffenen dann dazu gebracht, eine Fernwartungssoftware herunterzuladen, die durchaus auch Schadsoftware enthalten kann. Mittels dieser kann sich der Cyberkriminelle umfassende Zugriffsmöglichkeiten auf dem jeweiligen Rechner verschaffen. Nun kann er den Rechner ausspähen oder aber er bietet gegen eine geringe Gebühr zwischen zehn und zweihundert Euro angebliche Antiviren-Schutzpakete oder die Erneuerung von Lizenzen an und fragt dazu Zahlungsdaten (Bankverbindung, Kreditkartendaten) ab. Teilweise erfolgen die Zahlungen über einen Bargeldtransferdienstleister, so dass sich der Verbleib des Geldes nur schwer nachvollziehen lässt. Dass dieser "technische Support" nur dazu dient, den PC-Nutzer zu schädigen und den Cyberkriminellen zu bereichern, wird dem Betrogenen spätestens dann klar, wenn unrechtmäßig Geldbeträge von 300,- bis 500,- EUR, in Einzelfällen auch bis zu 3.000,- EUR, vom Bankkonto des Geschädigten abgebucht werden.

Die Täter agieren in der Regel mit einer verfälschten Telefonnummer aus dem Ausland heraus und sind für die Polizei nur schwer zu identifizieren.

Die aktuelle Möglichkeit des Upgrades auf Windows 10 wissen die Cyberkriminellen ebenfalls für sich auszunutzen. So versenden sie vermehrt gefälschte E-Mails, die augenscheinlich von Microsoft zu stammen scheinen und bei denen statt eines Windows-Updates Schadsoftware heruntergeladen wird.

Die Zentralstelle Cybercrime des LKA Schleswig-Holstein empfiehlt Betroffenen:

- Seien Sie immer kritisch am Telefon und bei der Internetnutzung, gewähren Sie niemand Unbekanntem Fernzugriff auf Ihren Rechner - Gehen Sie sensibel mit Ihren persönlichen Daten um, geben Sie keine Bankinformationen (bsp. PIN, TAN-Nummern oder Kreditkartendaten) weiter - Notieren Sie sich angezeigte Rufnummern von Ihrem Telefondisplay - Gehen Sie nicht auf die Angebote des Anrufers ein und scheuen Sie sich nicht, in Zweifelsfällen einfach aufzulegen - Sollten Sie persönlich betroffen sein und Zahlungsdaten preisgegeben haben: Informieren Sie umgehend Ihr Bankinstitut und erstatten Sie Anzeige bei Ihrer nächstgelegenen Polizeidienststelle - Ändern Sie Ihre Passwörter für den Computer, Ihres E-Mail Kontos sowie bei den Banken - Lassen Sie Ihren PC vorsorglich von einem Fachmann überprüfen - Achten Sie bei E-Mails genau auf die Absenderadresse und Rechtschreibfehler, nutzen Sie nur offizielle Bezugsquellen für Programme - Aktualisieren Sie regelmäßig Ihr Betriebssystem und Ihre Virenschutzsoftware - Informationen zum Thema erhalten Sie auch über die Cybercrime-Hotline des LKA Schleswig-Holstein unter 0431/160-4545, Mo.-Fr. in der Zeit von 09:00-15:00 Uhr, auf der Internetseite der Polizei, den Facebookseiten der Polizei Schleswig-Holstein oder unter www.bsi-fuer-buerger.de und www.botfrei.de

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