Foto: 190 Fotos illustrieren die Ausstellung im Rathausfoyer.

Düren: Die Schau "Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme", die vom 23. November bis zum 4. Dezember im alten Foyer des Dürener Rathauses vom Europaverein GPB e.V., einer Einrichtung der Jugend- und Erwachsenenbildung, und der Stadt Düren gemeinsam präsentiert wird, erzählt Europas 20. Jahrhundert als dramatische Geschichte zwischen Freiheit und Tyrannei, zwischen Demokratie und Diktatur,  mit 190 Fotos aus zahlreichen europäischen Archiven. Bürgermeister Paul Larue eröffnet die Ausstellung am Montag, dem 23. November, um 11:30 Uhr.

26 großformatige Plakate zeigen, wie die "Urkatastrophe" des Ersten Weltkriegs mit ihrer Gewalterfahrung den Aufstieg der totalitären Bewegungen im 20. Jahrhundert begünstigt; und wie die neuen Demokratien, die nach Kriegsende um Stabilität ringen, bald in die Defensive geraten. In Russland kommen die Kommunisten, in Italien die Faschisten an die Macht. In Ostmitteleuropa etablieren sich teilweise autoritäre Regime. Nationalismus, Linksradikalismus, Antisemitismus, Rassismus und Verschwörungstheorien sind nicht nur in Deutschland verbreitet. Doch hier gelangen 1933 die Nationalsozialisten an die Macht. Zielstrebig bereiten sie einen neuen Krieg vor. Währenddessen wütet in Stalins Sowjetunion der Massenterror. 25 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs entfesselt Deutschland 1939 mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg, den es im Osten als Vernichtungskrieg führt. Zugleich eskaliert der Rassenantisemitismus des NS-Regimes zur systematischen Ermordung der europäischen Juden.

Das Europa der Diktaturen und der Zweite Weltkrieg sind ohne den Ersten Weltkrieg nicht zu erklären. Die Errichtung neuer, kommunistischer Diktaturen in Ostmitteleuropa nach 1945 sowie die Teilung Deutschlands, Europas und der Welt sind wiederum Folgen des Zweiten Weltkriegs. Demokratie, Freiheit und Völkerverständigung, die nach 1945 in Westeuropa Schritt für Schritt Allgemeingut werden, bleiben in Ostmitteleuropa vier weitere Jahrzehnte verwehrt.

Erst mit den Umbrüchen und Revolutionen des Jahres gewinnen die Menschen Ostmitteleuropas 1989 ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Die Revolutionen sind nicht nur die Voraussetzung, um die europäische und deutsche Teilung zu überwin-den, sondern auch für die weitere europäische Integration. Nach dem Vertrag von Maastricht von 1992 erreicht sie im Jahre 2004 mit der ersten Osterweiterung der EU einen vorläufigen Höhepunkt. Die in die Europäische Union eingebundenen Völker und Staaten haben Lehren aus der Geschichte gezogen. Sie haben sich verpflichtet, Konflikte im Konsens zu lösen und gemeinsam zum Wohle der Staatengemeinschaft zu wirken.

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