Düren / Niederzier: Nahezu jeder vierte Unfall im Kreis Düren ist eine Unfallflucht. Die Polizei ermittelt konsequent. So auch am Montagnachmittag, nachdem zwei Autofahrer sich gefährlich nahe gekommen waren.
Gegen 15:30 Uhr erschienen zwei Alsdorfer bei der Polizei und erstatteten Anzeige. Gut 30 Minuten zuvor war der 52 Jahre alte Anzeigenerstatter mit einem Pkw in Huchem-Stammeln, von der Industriestraße kommend, auf die B 56 in Richtung Düren nach links abgebogen. Dabei, so die Schilderung des Mannes, sei auf dem rechten der beiden vorhandenen Abbiegestreifen der andere Unfallbeteiligte zunächst hinter einem Fahrschulwagen ebenfalls nach links abgebogen. Dann aber sei sein Widersacher plötzlich von der Parallelspur kommend und am Fahrschulauto vorbei so knapp vor ihm eingeschert, dass der 52-Jährige eine Vollbremsung hinlegen musste. Es kam dann zwar nicht zur Berührung mit dem Wagen des jungen Mannes, der es offenbar sehr eilig hatte. Jedoch war die Beifahrerin des Alsdorfers, eine 69-Jährige, bei dem erzwungenen Bremsmanöver mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe geprallt, die sogar zersplitterte. Natürlich hatte die Frau auch Schmerzen und wollte später selbständig einen Arzt aufsuchen.
Der junge Fahrer fuhr indessen einfach weiter. Der Alsdorfer machte durch Hupen auf den Vorfall aufmerksam und konnte den Beteiligten durchs geöffnete Fenster ansprechen. Den Hinweis auf seine Unfallbeteiligung soll der Kontrahent mit der Antwort "selbst schuld" abgetan haben; er fuhr weiter.
Die Polizei nahm anhand des Kennzeichens Halterermittlungen auf. Die Personalien des flüchtigen Unfallbeteiligten stehen inzwischen fest. Gegen ihn richtet sich jetzt ein Strafverfahren wegen Fahrlässiger Körperverletzung und Unfallflucht.
