Hambacher Forst: Die Landesregierung hat die Räumungsarbeiten wieder aufnehmen lassen. Seit dem Vormittag arbeitet die Polizei wieder in Vollzugshilfe für die Stadt Kerpen und den Kreis Düren.
Im Bereich des Baumhausdorfes "Kleingartenverein" wurden die Bewohner der Baumhäuser und anderer Bauten aufgefordert, die Behausungen zu verlassen. Der Unglücksfall des am Mittwoch tödlich verunglückten Journalisten verdeutlicht, dass eine Lebensgefahr für alle Beteiligten in den Baumhäusern besteht. Deshalb appelliert die Polizei: Bitte bringen Sie sich und unsere Einsatzkräfte nicht in Gefahr und verlassen Sie freiwillig die Baumhäuser. Seit dem frühen Vormittag hatte die Polizei die Verkehrssicherungsarbeiten von RWE auf den Wegen geschützt. Dort wurden Barrikaden und andere Strukturen entfernt.
Im Rahmen der bisherigen Räumungsmaßnahmen wurden bislang über 70 Baumhäuser festgestellt, von denen 44 geräumt und abgebaut werden konnten. Mit Stand 17:30 Uhr des heutigen Tages hat die Polizei insgesamt über 500 Platzverweise (508) und 40 Betretungsverbote erteilt. Insgesamt 338 Personen haben die Polizisten unmittelbar nach Feststellung ihrer Identität entlassen können. Weitere 188 Personen verblieben kurzzeitig im Gewahrsam. Bis zum heutigen Abend nahmen die Beamten 102 Personen vorläufig fest und fertigten 55 Strafanzeigen. Während der Einsatzmaßnahmen sind 28 Polizeibeamte verletzt worden. Im Laufe des Tages wurden die Räumungsarbeiten durch friedliche Mahnwachen begleitet. Die Strecke der Hambachbahn wurde gegen Mittag durch 15 Störer blockiert, indem sie sich zum Teil an die Gleise gekettet hatten. Der Bahnverkehr musste für etwa 6 Stunden eingestellt werden. Die Vollzugshilfe wird fortgesetzt.