Düren: Die Pressepreview fand am Freitag, den 13.3.2015, um 11:00 Uhr im Leopold-Hoesch-Museum in Düren und die Ausstellungseröffnungen im Leopold-Hoesch-Museum und Papiermuseum am Sonntag, den 15.03.2015, um 12:00 Uhr statt.   Paper is part of the picture. Europäische Künstlerpapiere von Albrecht Dürer bis Gerhard Richter. Hommage an Armin Renker Hubertus Schoeller Stiftung – Fokus Papier 15.3. – 31.5.2015

1) Ausstellung
2) Tagung
3) Rahmenprogramm

1) Ausstellung
In diesem Jahr feiert das Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren das Jahr des Papiers. Seit nunmehr 625 Jahren besteht die deutsche Papierherstellung. Gleichzeitig begeht das Papiermuseum Düren – eines der drei Papiermuseen Deutschlands – sein 25jähriges Jubiläum.
Aus diesem Grund bereitet das Leopold-Hoesch-Museum eine umfangreiche Ausstellung vor zum Thema „Paper is part of the picture. Europäische Künstlerpapiere von Albrecht Dürer bis Gerhard Richter“. Sie wird parallel zu den Kunstmessen in Maastricht und Köln vom 15. März bis zum 31. Mai 2015 gezeigt und präsentiert 160 Meisterblätter aus 600 Jahren Kunstgeschichte.
Bei den Altmeistern sind u. a. Werke von Albrecht Dürer, Rembrandt van Rijn, Giovanni Battista Piranesi und Francisco de Goya vertreten, die bereits unterschiedlich qualitätvolle Papiere verwendeten. Die Leihgaben stammen aus bedeutenden Sammlungen deutscher Museen, wie Aachen, Köln, Göttingen, Freiburg und Dessau.
Das 20. Jahrhundert ist mit vielen bekannten Künstlern vertreten, darunter Pablo Picasso, Georges Braque, Käthe Kollwitz, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Joseph Beuys, Andy Warhol, Sigmar Polke, A. R. Penck, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff, Günther Uecker und Gerhard Richter. Aus jüngster Zeit geben die großformatigen Papierarbeiten von Jenny Holzer, Gert und Uwe Tobias und Jorinde Voigt einen Einblick in die individuellen Bildauffassungen und die Experimentierfreude mit Papier heute.
„Paper is part of the picture“ ist die erste Ausstellung zu Künstlerpapieren weltweit. Das Papier von Zeichnungen und Druckgraphiken wurde bisher meist nicht als untersuchungswürdig angesehen, da es nur als Träger und nicht als Teil der Darstellung galt. Dabei spielen ästhetische und gestalterische Aspekte sowie zeitgeschichtliche Kontexte eine große Rolle bei der Papierwahl. Berücksichtigt werden auch die Fragen, welche Papiere Künstlern zu ihrer Zeit zur Verfügung standen, in wie weit die Papierwahl von der Funktion einer Arbeit oder vom Status eines Künstlers abhängig war und welche Bedeutung die Sammler in diesem Zusammenhang spielen. Auch die hauseigene Sammlung an Wasserzeichen wird in einer Auswahl berücksichtigt. Mit ihrer Hilfe lassen sich Papiere lokalisieren, datieren sowie historisch kontextualisieren und seit dem 18. Jahrhundert Papierfabriken zuordnen.
Vorgestellt werden auf der Ausstellung auch die sieben weltweit existierenden Fabriken für Künstlerpapiere - darunter international renommierte Häuser wie Fabriano (Italien), Canson (Frankreich) und Zerkall Bütten der Familie Renker bei Düren – und die bekanntesten Handpapiermacher Europas. Das Museum wird dabei von der Firma Römerturm Feinstpapier unterstützt, die als Großhändler alle europäischen Papierhersteller vertritt.
Dem Leben und Wirken Armin Renkers (1891–1961) wird eine eigene Präsentation gewidmet. Armin Renker kam 1891 in Düren als jüngster Sohn von Gustav Renker und seiner Ehefrau Addi Renker, geb. Schoeller, zur Welt. Nach dem Studium in Darmstadt, Grenoble und Berlin übernahm er 1919 die Leitung der Papierfabrik Zerkall. Neben der Tätigkeit als Papierfabrikant galten seine Neigungen nicht nur technisch-historischen Fragen der Papierkunde und bibliophilen Themen, sondern dem Schreiben eigener literarischer Texte und Gedichte. Als Autor und Herausgeber von mehr als einhundert Veröffentlichungen erlangte Renker auch internationale Bekanntheit. Er verstarb 1961 in Freiburg (Breisgau). Herbert Günther, Freund und Geistesgefährte, beschreibt ihn posthum wie folgt: „Renkers Lebenswerk ist vielgliedrig. Er war Papiermacher, Papierliebhaber, Papierforscher, wissenschaftlicher Sammler und Anreger, Dichter und Schriftsteller, Literaturhistoriker und Übersetzer, Bibliophile und Mäzen, das alles jedoch während er gleichzeitig als Leiter seiner Papierfabrik Zerkall tätig war und zugleich in den schwersten Nachkriegsjahren als Landrat von 1946–1948 der selbstlose Helfer beim Wiederaufbau seiner zerstörten Heimat.“
Im Saal der Hubertus Schoeller Stiftung wird eine Auswahl an Papierarbeiten der Konkreten Kunst, Op Art und ZERO gezeigt, u.a. Werke von Günther Uecker, Otto Piene, Lucio Fontana und Bernard Aubertin.

2) Tagung
Die Ausstellung ist verbunden mit einer internationalen Tagung gleichen Themas, die vom 18. bis 21. März 2015 in Kooperation mit der Universität Bonn, mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart sowie mit Wissenschaftlern der Morgan Library und des Metropolitan Museum, jeweils New York, stattfindet. Ausstellung und Tagung sind maßgeblich für die Neugestaltung des Papiermuseums Düren.

3) Rahmenprogramm
Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm mit Museumsdialogen, Filmen und Veranstaltungen der Werkloge – Raum für Kunstvermittlung.

Museumsdialoge:

Do / 23.4. / 19 Uhr
Dr. Reinhard Schilf referiert über Leben und Werk von Armin Renker (1891–1961).

Do / 7.5. / 19 Uhr
Die Kunsthistorikerin Dr. Alexandra von dem Knesebeck, Bonn, berichtet über die Historie Europäischer Künstlerpapiere, ihre heutige Bedeutung sowie Tendenzen zukünftiger Entwicklung.

Do / 28.5. / 19 Uhr
Der Künstler Fred Siegenthaler spricht über die Verwendung von seinen handgeschöpften Papieren für Künstler.

38. Internationaler Museumstag 2015: So / 17.5. / 10 – 17 Uhr
Papierwelten – Museum, Gesellschaft, Zukunft

Zu Gast: Papiertheater Nürnberg
Filmloge:
Mi / 25.3. / 19:30 Uhr
Nightwatching – Das Rembrandt-Komplott
GB, P, N, 2007 | Regie: Peter Greenaway
Mit: Martin Freeman, Emily Homes
Do / 16.4. / 19:30 Uhr
Picasso – Bestandsaufnahme eines Lebens
Deutschland, 2014 | Regie: Hugues Nancy
Do / 21.5. / 19:30 Uhr
Günther Uecker – Works on Paper
Deutschland, 2009 | Regie: Michael Kluth
Do / 18.6. / 19:30 Uhr
Gerhard Richter – Painting
Deutschland, 2011 | Regie: Corinna Belz

Die Ausstellung wird unterstützt von der Sparkasse Düren, dem Museumsverein Düren, Römerturm und dem Verband deutscher Papierfabriken. Die Expertentagung wird unterstützt von der Volkswagen Stiftung, der Stiftung Zanders und Kanzan.

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