Düren: Mit einem Workshop in der Fabrik für Kultur & Stadtteil – ehemals Becker & Funck erfolgte am 24. November der Auftakt zur Erarbeitung eines Konzeptes zur klimafreundlichen Mobilität in der Stadt Düren. Die Erstellung dieses Klimaschutzteilkonzeptes Mobilität wird durch die Klimaschutzinitiative des Umweltbundesministeriums gefördert. Mit der Erstellung wurden unter der Federführung des Trierer Büros für Mobilitätsberatung und Moderation drei Büros beauftragt.

Im Sinne einer breiten Akteursbeteiligung waren zu der knapp dreistündigen Auftaktveranstaltung Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden eingeladen. Paul Zündorf, Technischer Beigeordneter der Stadt Düren, begrüßte die rund 30 Multiplikatoren und den Prozess als sinnvolles und zeitgemäßes Instrument. „Die wesentliche Funktion des Klimaschutzteilkonzepts Mobilität ist es, die Verkehrsplanung der Stadt Düren unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes weiterzuentwickeln und Maßnahmen zu initiieren, die die Bürgerinnen und Bürger zu einer klimafreundlichen Verkehrsmittelwahl motivieren“.

Maik Scharnweber vom Büro für Mobilitätsberatung und Moderation deutete in seinem Vortrag unter anderem mit der Radverkehrsförderung, neuen Angebotsformen im öffentlichen Verkehr sowie dem Mobilitätsmanagement für Betriebe und Schulen vielfältige Klimaschutzmöglichkeiten in der Mobilität an. Er lobte dabei auch die gute Kooperation von Stadt- und Kreisverwaltung, die er mit seinem Büro schon seit längerem berät.
Franz Linder vom Planerbüro Südstadt / P3-Agentur aus Köln zeigte auf, dass neben dem Klimaschutz beispielsweise die Gesundheitsförderung ein wichtiges Motiv für die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Rad sein kann. Er empfiehlt Düren über das Klimaschutzteilkonzept hinaus, eine eigene „individuelle Vision“ für die Stadtgestaltung und Verkehrsentwicklung zu erarbeiten.

Klimafreundliche Mobilitätskonzepte zielen darauf ab, die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen zu sichern und verkehrsbedingte Treibhausgase zu reduzieren. Sie umfassen alle Verkehrsmittel, insbesondere aber den Fuß- und Fahrradverkehr, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Carsharing-Angebote, Mobilitätsmanagement für Betriebe und Schulen sowie den motorisierten Individualverkehr (MIV). Neben der Beschreibung von Handlungsfeldern und Maßnahmen ist daher die Erfassung und Abschätzung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen Bestandteil eines Klimaschutzkonzeptes. Andreas Witte vom Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr an der RWTH Aachen erläuterte die Schwierigkeiten, aus den lokal vorhandenen Daten ein Instrument für die geforderte Bilanzierung zusammenzustellen, mit dem später auch die erwünschten Erfolge gemessen werden können.

Die Teilnehmer des Workshops äußerten in einer regen und konstruktiven Diskussion ihre Unterstützung für die Konzepterstellung und brachten ihrerseits zahlreiche Ideen und Vorschläge in den Prozess ein. Die beteiligten Büros werden diese Vorschläge aufgreifen und sich in den kommenden Wochen mit der Ausarbeitung des Klimaschutzkonzeptes befassen. Zu Beginn des Jahres 2015 wird dann ein weiterer Workshop folgen, in dem die zahlreichen Akteure und Multiplikatoren Ideen und Vorgehensweise konkretisieren werden.

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