Auto: Wie kalt oder mild der Winter wird, kann derzeit noch kein Meteorologe voraussagen. Fest steht aber: Es ist Zeit, das eigene Auto fit für die kalte Jahreszeit zu machen. "Um sicher in die dunkle Jahreszeit zu starten, sollte man jetzt Batterie und Beleuchtung überprüfen sowie Frostschutz in Kühler und Scheibenwischwasser auffüllen", erklärt Sandra Demuth, Referatsleiterin Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat.

"Außerdem sollte man die Faustformel 'Winterreifen von Oktober bis Ostern' beherzigen und einen Termin für den Reifenwechsel beim Fachmann vereinbaren", so Demuth weiter. Schiebt man den Wechsel auf, wird es schwieriger einen Termin im Reifenfachhandel oder in der Kfz-Meisterwerkstatt zu bekommen und wer neue Winterreifen benötigt, hat oft nur noch wenig Auswahl. "Vor dem Kauf sollte man Testberichte lesen und sich im Fachhandel beraten lassen. Denn obwohl alle Reifen schwarz und rund sind, gibt es enorme Qualitäts- und damit Sicherheitsunterschiede. Wer auf schlechten Reifen unterwegs ist, kommt schneller ins Schleudern und hat einen deutlich längeren Bremsweg, da helfen nicht einmal mehr Systeme wie ABS und ESP."

Gemäß Paragraf zwei der Straßenverkehrsordnung darf ein Kraftfahrzeug bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte nur mit geeigneten Reifen geführt werden. Um dieser situativen Winterreifenpflicht gerecht zu werden, sollte man jetzt die Reifen wechseln lassen, denn schon im Oktober ist mit Reifglätte zu rechnen. Winterreifen sind aber nicht nur bei winterlichen Straßenverhältnissen die richtige Wahl, sondern auch bei Kälte: Die Gummimischung von Winterreifen ist auf niedrige Temperaturen spezialisiert und deutlich weicher. Die Lauffläche verzahnt sich besser mit dem rauen Untergrund als bei Sommerreifen, die bei niedrigen Temperaturen immer mehr verhärten. Winterreifen erkennt man an ihrem prägnanten Profil mit feinen Profileinschnitten, Lamellen genannt, sowie dem M+S- und dem Schneeflockensymbol, die auf die Reifenflanke aufgedruckt sind. Achten Sie besonders auf Reifen mit der Schneeflocke, denn diese sind im Gegensatz zu den M+S Reifen extra auf die Winteranforderungen geprüft worden.

Die Winterreifenpflicht auf deutschen Straßen sieht vor, dass Autofahrer etwa bei Schnee, Schneematsch oder Eisglätte mit Winterreifen unterwegs sein müssen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Behinderung drohen 80 Euro und ein Punkt. Im Falle eines Unfalls aufgrund falscher Bereifung kann dies wegen grober Fahrlässigkeit zu einer erheblichen Leistungskürzung durch die Kaskoversicherung führen. Bei der Regulierung des Schadens mit der Haftpflichtversicherung der Gegenseite droht dem mit Sommerreifen fahrenden Verkehrsteilnehmer unter Umständen eine Mithaftung.

Auch in vielen Nachbarländern gibt es laut ADAC für die Wintermonate oder bei winterlichen Straßenverhältnissen die Pflicht, mit Winterreifen zu fahren. Bei Zuwiderhandlungen drohen zum Teil hohe Bußgelder. Die Regel, wonach etwa bei Schnee, Schneematsch oder Eis nur mit Winterreifen gefahren werden darf, gilt neben Deutschland auch in Österreich und Luxemburg. Kroatien und Italien schreiben für viele Strecken von November bis April generell Winterreifen vor. In Südtirol betrifft dies beispielsweise die A22 (Brennerautobahn) und das Stadtgebiet von Bozen. Auch in Frankreich und der Schweiz kann eine solche Verpflichtung durch Beschilderungen ausgesprochen werden.

In Tschechien gilt zwischen 1. November und 31. März auf allen Straßen eine Winterreifenpflicht. Slowenien schreibt die Benutzung zwischen dem 15. November und dem 15. März sowie bei winterlichen Straßen vor. In Schweden gilt dies ebenfalls, sowie generell zwischen 1. Dezember und 31. März. In den Niederlanden, Polen, der Türkei, Irland und Großbritannien gibt es keine Regelungen. Wer dort in den Wintermonaten mit dem Auto unterwegs ist, sollte laut ADAC auch ohne gesetzliche Vorschrift Winter- oder Ganzjahresreifen aufzuziehen.

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