Hambach / Morschenich: Auch am Dienstag war die Polizei im Hambacher Forst eingesetzt, um die Rodungsarbeiten von RWE zu schützen. Bei dem Einsatz wurde ein Polizeibeamter mit Steinen beworfen und getroffen; er musste mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Immer wieder war es in den letzten Wochen zu Übergriffen auf Mensch und Material durch unbekannte, vermummte Straftäter gekommen. Heute stellten eingesetzte Kräfte gegen 15.45 Uhr etwa zehn vermummte Personen im Bereich der Mulcharbeiten entlang der ehemaligen L 276 fest, wo sie damit begannen eine Barrikade auf der Fahrbahn zu errichten. Beim Aussteigen aus dem Fahrzeug bewarfen Personen aus der Gruppe die Beamten sofort mit Steinen. Ein Beamter wurde durch einen Stein am Kopf getroffen und verletzt. Die vermummten Straftäter flüchteten unerkannt in den Wald. Der verletzte Beamte wurde mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo er voraussichtlich nach ambulanter Behandlung entlassen wird. "Ich verurteile zutiefst, was heute passiert ist und ich hoffe, dass der verletzte Beamte schnell wieder gesund wird", erklärt der Polizeipräsident Dirk Weinspach nach dem Angriff auf den Beamten.
"Unser Ziel war es immer, eine solche Gewalteskalation zu verhindern. Deshalb haben wir den Dialog mit allen Beteiligten gesucht und fortgeführt. Leider gibt es unter den Umweltaktivisten auch Straftäter, die vor Gewalt nicht zurück schrecken und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen", so Weinspach weiter. Herr Weinspach hat sofort nach der Tat das Krankenhaus aufgesucht, um mit dem Verletzten Kontakt aufzunehmen und sein Bedauern auszudrücken.
Die Ermittlungskommission Hambach hat die Ermittlungen nach den Tätern aufgenommen und wird alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Straftäter zu ermitteln. Die Rodungsarbeiten wurden gegen 16:40 Uhr ohne weitere Vorkommnisse beendet.