Düren: Seit rund 100 Tagen ist Dr. Claudia Fülling nun die neue Leiterin des Gymnasiums am Wirteltor (GaW) in Düren. „Ich habe mich schon sehr gut eingearbeitet“, erzählte sie Bürgermeister Paul Larue in einem Gespräch über ihren Neustart, in dem sie bewies, dass sie sehr klare Vorstellungen davon hat, was sie für das Gymnasium erreichen möchte.

Nach Düren zu kommen, war für Claudia Fülling, die vielfältige Wurzeln und Verbindungen zur Rurstadt hat, eine bewusste Entscheidung. Vorher hat sie mehrere Jahre kommissarisch ein Kölner Gymnasium geleitet. Köln-Süd ist derzeit auch ihr Wohnort, aber die Fäden nach Düren bestehen schon lang und sind sehr fest. So war ihr Großvater evangelischer Pfarrer in Düren und hat in den 60er Jahren Religionsunterricht am GaW gegeben. Dr. Claudia Fülling, die in evangelischer Theologie promoviert hat und Religion sowie Deutsch unterrichtet, fühlt sich am Dürener Gymnasium sehr wohl. Sie lobt die gute Zusammenarbeit der Dürener Schulen mit der Stadt, die gute Vernetzung der Gymnasien untereinander, die sich auch in einer besonders positiven Zusammenarbeit für ein breitgefächertes Angebot im Bereich der Oberstufenkurse niederschlägt. Dr. Füllings Devise ist es, auf dem Positiven, das sie vorgefunden hat, aufzubauen. Sie sieht die Stärken des Gymnasiums am Wirteltor in dessen drei traditionellen Säulen: dem naturwissenschaftlicher Bereich, in dem die Schule seit langem einen guten Ruf hat, dem seit 25 Jahren bestehenden bilingualen Zweig Englisch mit dem guten Image als Europaschule sowie dem musisch-künstlerischen Bereich mit Big Band, Musicalaufführungen usw.

Alle drei Säulen gehören ihrer Meinung nach unverzichtbar zum Profil der Schule und sollen –aufbauend auf dem Bestehenden- ausgebaut und gestärkt werden. Besonders groß ist in diesem Zusammenhang ihr Wunsch nach einer Aufwertung der Ausstattung in den naturwissenschaftlichen Fächern: „Gute junge und engagierte Lehrkräfte in diesem Bereich bekommen wir nur, wenn die naturwissenschaftlichen Fachräume und deren Ausstattung auf dem neuesten Stand sind“, sagt sie. Bei Bürgermeister Paul Larue trifft Dr. Claudia Fülling da auf offene Ohren. „Sowohl für das Burgau Gymnasium als auch für das GaW sind umfängliche Sanierungen des naturwissenschaftlichen Bereiches vorgesehen!“

Was Motivation und Einsatzfreude der Schülerinnen und Schüler betrifft, ist Claudia Fülling sehr zufrieden und möchte zukünftig noch mehr Identifikation der Schülerschaft mit ihrer Schule ermöglichen. So soll gelebte gesellschaftliche Verantwortung vor Ort u.a. durch ein von Schülerinnen und Schülern getragenes Engagement im Bereich Flüchtlingshilfe und die Beteiligung an kommunalen Aktivitäten verstärkt werden. Auch die gute Zusammenarbeit mit den Eltern wird von Dr. Fülling gelobt, weil sie nicht erst dann einsetze, wenn es irgendwo Defizite gibt. „Wir haben eine starke Elternschaft“, sagt sie und möchte diese zum Beispiel im Bereich Öffentlichkeitsarbeit noch mehr einbinden. Alle Pläne von Dr. Claudia Fülling, die übrigens die erste weibliche Leitung des GaW ist, lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Ausgehend von ihren Hobbys Marathonlauf und Radfahren formulierte sie es im Gespräch mit Bürgermeister Paul Larue so: „Für die Schulleitung ist es wichtig, einen langen Atem zu haben, und unser Ziel muss es sein, im Bereich Bildung ganz vorne mitzuspielen. Ein wichtiger Moment dabei ist das Begleiten. Es geht um Menschen und ihre Zukunft.“