Motorrad: Die Temperaturen sind zweistellig, und das Grün hat in der Natur das winterliche Grau vertrieben. Da checken viele Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ihr Bike und freuen sich auf die ersten Ausfahrten. Aber nicht nur die Maschine verdient zum Saisonbeginn einen prüfenden Blick, sondern auch die Schutzkleidung des Fahrers und Beifahrers. Darauf weist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hin. Eventuell muss die vorhandene Ausrüstung für die neue Saison erneuert oder vervollständigt werden.

Motorradkleidung muss nicht nur vor Witterungseinflüssen schützen und im Falle eines Unfalls Verletzungen verhindern, sondern auch komfortabel sein, damit die Fitness des Fahrers nicht eingeschränkt wird. Viele Biker bevorzugen daher Textilanzüge, die mehr Bewegungsfreiheit, einen besseren Kälteschutz und eine höhere Atmungsaktivität bieten als klassische Lederkombis. Zudem sind sie zumeist regentauglich. Ein Lederanzug hingegen neigt durch seinen engen Sitz weniger zum Flattern und ist bei einem Sturz zumeist abriebfester als ein Dress aus Textilmaterial.

Für welches Material man sich auch entscheidet: Auf jeden Fall sollte der Anzug mit aufpralldämpfenden Protektoren mit CE-Zeichen ausgestattet sein. Der DVR weist darauf hin, dass nicht nur das Material der Protektoren, sondern auch deren guter Sitz an den gefährdeten Körperregionen den Unfallschutz beeinflussen. Falls der Anzug selbst nicht mit einem eingearbeiteten Rückenprotektor ausgestattet ist, kann dieser auch separat gekauft werden. Beim Neukauf von Kleidung sollte man sich gegen das traditionelle Schwarz entscheiden und stattdessen gut sichtbare Signalfarben wählen, empfiehlt der DVR. So wird man von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen.

Bereits seit einiger Zeit werden Westen und Jacken angeboten, die mit Airbags ausgestattet sind. Ein Problem stellte bisher die zuverlässige und schnelle Auslösung der Luftpolster dar. Ein Bekleidungshersteller bietet nun eine Lösung an: Das Motorrad wird mit Sensoren und Steuerungselementen ausgerüstet, die bei einem Aufprall drahtlos die Airbags in der Weste oder Jacke auslösen. Umfangreiche Tests haben die Zuverlässigkeit des Systems belegt.

Die häufigsten Verletzungen entstehen bei Motorradunfällen übrigens im Fuß- und Beinbereich. Daher gehören nach Meinung der Unfallforscher möglichst wadenhohe Stiefel zum korrekten Motorrad-Outfit.

Schließlich sollte auch der Helm einer kritischen Sichtung unterzogen werden: Ist er noch tauglich für die neue Saison? Weist vielleicht das Visier starke Kratzer auf und muss erneuert werden?

So ausgerüstet steht dem Bike-Vergnügen nichts mehr im Wege. Der DVR erinnert daran, dass auch die beste Schutzkleidung nicht alle denkbaren Folgen einer Kollision oder eines Sturzes ausgleichen kann. Auch mit einer guten Ausrüstung sollte daher jeder Motorradfahrer stets besonnen und defensiv unterwegs sein, damit der Spaß am motorisierten Zweirad ungetrübt bleibt.

Bild: obs/Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V./Gerhard Zerbes www.zerbes.de