Zülpich: Am vergangenen Feiertag ereignete sich im idyllischen Seepark Zülpich ein ungewöhnlicher Vorfall, der die Feuerwehr und andere Rettungskräfte für mehrere Stunden beschäftigte. Ein Greifvogel, der von einem Falkner betreut wurde, war in einen Dachsbau geraten und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien.

Eine spektakuläre Rettungsaktion beginnt

Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag, dem 3. Oktober, als ein anderes Tier den Greifvogel in den Dachsbau zog. Der Falkner, der für die Betreuung des Tieres zuständig war, erkannte die Notlage seines Schützlings und alarmierte umgehend die Feuerwehr. Der Einsatz erwies sich jedoch schnell als äußerst kompliziert. Um den Vogel zu lokalisieren und sicher zu bergen, wurde die Unterstützung eines Sanitärunternehmens mit einer speziellen Kamera angefordert.

Technische Hilfsmittel für tierische Rettung

Der Einsatzleiter vor Ort betonte, dass es ohne den Einsatz der speziellen Technik, insbesondere der Kamera, fast unmöglich gewesen wäre, den Vogel in dem verwinkelten Bau zu finden. Trotz intensiver Bemühungen blieb der Greifvogel jedoch zunächst unauffindbar, was die Rettungsaktion deutlich verzögerte.

Der Dachsbau, ein weit verzweigtes Tunnelsystem unter der Erde, machte die Situation besonders schwierig. Dachse graben oft komplexe Höhlen, die aus mehreren Kammern und Gängen bestehen. Es war unklar, in welchem Teil des Baus sich der Vogel befand, was den Suchprozess enorm erschwerte.

Bild: Presseteam NRW J.Priebe

Ein glücklicher Ausgang nach Stunden der Ungewissheit

Nach rund drei Stunden intensiver Suche und Rettungsversuche konnte der Greifvogel schließlich aus eigener Kraft den Dachsbau verlassen. Er war lebendig und unverletzt, obwohl er in der beengten Situation vermutlich stark gestresst war. Der Einsatzleiter zeigte sich erleichtert über den glimpflichen Ausgang der Aktion.

„Wir hatten bereits Sorge, dass der Vogel aufgrund der beengten Verhältnisse verletzt oder geschwächt sein könnte“, erklärte er. „Dass er selbstständig herausgefunden hat, war die beste Lösung.“

Natur und Mensch in Koexistenz

Dieser ungewöhnliche Vorfall verdeutlicht erneut, wie unvorhersehbar und komplex Rettungseinsätze im Zusammenspiel von Natur und Mensch sein können. Tiere, die in menschliche Siedlungsbereiche vordringen, sind oft unbewusst Gefahren ausgesetzt, die ihre natürliche Lebensweise beeinträchtigen. Die schnelle und professionelle Reaktion des Falkners und der Rettungskräfte verhinderte in diesem Fall Schlimmeres.

Der Greifvogel wurde nach dem Vorfall genau untersucht und befindet sich nach ersten Einschätzungen in einem guten Gesundheitszustand. Der Falkner wird weiterhin ein wachsames Auge auf den Vogel haben, um sicherzustellen, dass er keine Spätfolgen erleidet.

Bild: Presseteam NRW J.Priebe

Fazit

Die ungewöhnliche Rettungsaktion im Seepark Zülpich zeigt, wie wichtig der Einsatz moderner Technik bei tierischen Notlagen sein kann. Dank des gut koordinierten Einsatzes aller beteiligten Kräfte konnte das Tier gerettet werden, ohne dass es zu Verletzungen kam. Solche Ereignisse erinnern uns daran, dass auch Wildtiere in unseren Lebensraum eindringen und auf unsere Hilfe angewiesen sein können.