Verschiedene Treppenarten: So unterscheiden sie sich

Treppen verbinden die verschiedenen Ebenen eines Hauses und wirken sich dabei maßgeblich auf das Raumgefühl aus. Im Laufe der Zeit sind Treppen und verschiedene Treppengeländer immer mehr in den Fokus der Architektur gerückt. Zudem entscheidet die Treppe maßgeblich über das langlebige Nutzungskonzept eines Gebäudes, da sie für jeden Bewohner und auch noch im hohen Alter leicht zugänglich sein soll.

Es lohnt sich deswegen in jedem Fall, sich vor der Planung des Eigenheims oder vor einer großen Sanierung näher mit verschiedenen Treppenarten zu befassen. Treppen, die schwer begehbar sind, werden schnell zum Ärgernis oder sogar zu einer Unfallquelle. In diesem Artikel befassen wir uns mit den verschiedenen Treppenarten und erklären deren Vor- und Nachteile.

Grundsätzliche Bauweise von Treppen

Bei mehrgeschossigen Häusern muss zur Überwindung der Höhenunterschiede jeweils eine Treppe zwischen den verschiedenen Geschossen eingeplant werden. Der Teil der Treppe, der sich aus den verschiedenen Stufen zusammensetzt, wird dabei als Treppenlauf bezeichnet. Dieser hat immer mindestens drei Stufen. Man kennt ihn auch unter der Bezeichnung “Podest” (Plattform, die mehrere Treppenläufe unterbricht). Ein Treppenabsatz erhöht einerseits die Sicherheit und dient auf der anderen Seite dazu, einen Richtungswechsel von geradlinigen Treppen zu vollziehen.

Klassische Treppen sind mit einem Geländer mit praktischem Handlauf ausgestattet. So kann man sich während des Benutzens der Treppe festhalten. Das Geländer ist demnach Absturzsicherung und Designelement in einem. Während Treppengeländer aus Glas optisch förmlich unsichtbar bleiben, ist ein individuelles Edelstahl Treppengeländer für Innen auffälliger und damit ein echter Hingucker.

Allgemeine Unterscheidungskriterien bei Treppen

Treppenarten werden nach verschiedenen Kriterien unterteilt:

  • Notwendigkeit: baurechtliche Einstufung der Treppe (notwendig oder nicht, Haupt- oder Nebentreppe, Sonderregelungen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern?)
  • Funktion: bezieht sich auf den konkreten Zweck der Treppe (Fluchttreppen, Brandschutztreppen, Zweittreppen, öffentliche Treppen etc.)
  • Grundriss: Verläuft die Treppe gerade, gewendelt oder in anderen Formen? Ist sie ein- oder mehrläufig?
  • Art der Konstruktion: zum Beispiel Spindeltreppe
  • Material: verwendetes Material als Kriterium, zum Beispiel Stahl, Stein, Glas, Beton oder Holz
  • Personengruppen: Wer nutzt die Treppe später? (Zum Beispiel Senioren, Kinder oder Menschen mit Behinderungen)

Für Letztere wird eine gänzlich barrierefreie Treppe benötigt.

Treppen nach Lage

Treppen werden an verschiedenen Stellen im und am Haus eingesetzt. Eine grobe Unterscheidung findet deswegen in Außen- und Innentreppen statt. Welche besonderen Merkmale die verschiedenen Treppen haben und wie sie sich voneinander unterscheiden, erklären wir im Folgenden.

Innentreppen

Mit Innentreppen werden im Gebäude verschiedene Geschossebenen miteinander verbunden. Ebenfalls oft vorkommend sind Dachbodentreppen, die einen Aufstieg zum Dachboden möglich machen, beziehungsweise Kellertreppen, für den Abstieg in die Kellerebene eines Hauses. Treppen, die innerhalb eines Geschosses verlaufen, werden als Ausgleichstreppen bezeichnet.

Nach gültigem Bauordnungsrecht werden einige Treppen als “notwendige Treppen” zwingend vorgeschrieben. Das bedeutet, dass jedes Geschoss, welches nicht ebenerdig liegt, über eine Treppe verfügen muss. Die vorgeschriebenen Treppen müssen zudem bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Ein wichtiges Beispiel dafür ist, dass sie im Falle eines Wohnungsbrandes noch immer sicher zugänglich sein müssen, um Fluchtwege zu ermöglichen.

Außentreppen

Als Außentreppen bezeichnet man alle Aufgänge außerhalb von Gebäuden. Zu ihren besonderen Merkmalen gehört ein Material, das beständig gegenüber allen Witterungsbedingungen ist, wie zum Beispiel Stein. Zudem müssen die Stufen der Außentreppe leicht geneigt sein, damit Regenwasser abfließt und sich keine Pfützen bilden. Ebenfalls entscheidend: Bei Außentreppen sollten die Stufen rutschfest sein, um das Verletzungsrisiko so gut wie möglich zu minimieren.

In der Regel fällt die Steigung bei Außentreppen niedriger aus als bei Innentreppen. Die am häufigsten verbaute Treppe im Außenbereich des Hauses ist die Eingangstreppe, die als Zutritt zum Gebäude dient.

Grundriss von Treppen

In diese Formen lassen sich Treppen unterteilen:

  • einläufige Treppen: können gerade, gewendelt oder halbgewendelt sein und verfügen nicht über ein Zwischenpodest. Ausschließlich An- und Auftritt können jeweils über ein Podest verfügen. Nicht geeignet für Menschen, die während des Treppensteigens häufige Pausen machen müssen.
  • zweiläufige Treppen: der einläufigen Treppe ähnlich, verfügen jedoch über ein Podest, das dem Richtungswechsel dient
  • mehrläufige Treppen: verfügen über mehrere Podeste und Läufe. Mögliche Formen sind U-, S-, T-, E- oder L-Treppenform.
  • gerade Treppen: können durch ein Podest unterbrochen sein und dann in entgegengesetzter Richtung weiter verlaufen. Sind häufig in mehrstöckigen Gebäuden zu finden.
  • gewendelte Treppen: leicht geschwungener Verlauf, beispielsweise in einem Halbkreis oder in der S- oder Y-Form
  • Wendeltreppe: Stufen winden sich kreisförmig nach oben, weshalb man wortwörtlich im Kreis läuft. Winden sich die Stufen um einen Pfosten, ist es eine Spindeltreppe.

Treppenarten nach Materialien

Treppen kann man entweder als sogenannte Fertigtreppen erwerben oder von einem Fachbetrieb anfertigen lassen. Natürlich ist es auch möglich, eine Treppe eigenhändig herzustellen, wofür man jedoch ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick benötigt. Über die Wirkung und Gestaltung der Treppe bestimmt dabei vorrangig das Material. Während Glas oder Stahl modern wirken, lässt Holz den Wohnraum warm und gemütlich wirken. Im Folgenden stellen wir Materialien vor, die für den Treppenbau besonders gern Verwendung finden.

Stahl/Edelstahl

Treppen aus Stahl sind sehr robust. Mittlerweile werden sie in zahlreichen verschiedenen Designs angeboten. Beachten sollte man, dass Stahltreppen mitunter laute Trittgeräusche verursachen. Sie werden häufig mit anderen Materialien (zum Beispiel mit Holz) kombiniert. Dabei ist die Treppenkonstruktion in der Regel aus Stahl und der Tritt aus Holz.

Holz

Holz ist ein Naturmaterial, welches von Anfang an für den Treppenbau eingesetzt wurde. Treppen können aus Weichholz, aber auch aus Hartholz gefertigt sein. Holztreppen haben den Vorteil, dass sie sich jedem Ambiente anpassen und gemütlich wirken. Besonders beliebt sind Holztreppen in Kombination mit dem beliebten Landhaus-Design. Holz hat den Vorteil, dass es in vielen verschiedenen Farben und Maserungen erhältlich ist, dabei aber stets warm und wohnlich wirkt.

Stein

Steintreppen wurden ursprünglich in mediterranen Ländern gebaut. Sie bestehen aus Natur- oder Kunststein und werden vorwiegend in offener Bauweise geplant. Geeignete Materialien für Steintreppen sind zum Beispiel Granit (Hartgestein) und Marmor oder Sandstein (Weichgesteine). Stein harmoniert ebenfalls sehr gut mit zahlreichen Einrichtungsstilen und ist dazu sehr druckfest.

Das Fazit: Treppe nach dem eigenen Geschmack gestalten

Treppen gibt es in zahlreichen Ausführungen. Unterschieden werden sie zum Beispiel nach Konstruktionsart, Lage oder Material. Wenn man eine Treppe für das Eigenheim entwirft, sollte man darauf achten, dass diese gut mit dem bevorzugten Wohnstil harmoniert. Doch auch interessante Kontraste, wie zum Beispiel Holz und Edelstahl, sind angesagt. Das Wichtigste ist, dass man beim Treppenbau gut plant und die Entwürfe bestenfalls mit einem oder einer Experten/Expertin abstimmt.