Düsseldorf: Die nordrhein-westfälische Polizei wird bei der Kriminalitätsbekämpfung künftig mit fünf Logistik- und Taxiverbänden sowie einem Raststätten-Unternehmen kooperieren. Innenminister Herbert Reul stellte die neuen Sicherheitspartner der NRW-Polizei heute vor. „Wir haben starke Partner gesucht und gefunden. Es geht darum, die Unterstützung der Polizei durch Private gemeinsam neu zu denken. Gerade wenn es um den Kampf gegen mobile Einbrecherbanden geht, wird die Polizei von den insgesamt über 200.000 Mitarbeitern unserer neuen Sicherheitspartner wertvolle Hinweise bekommen“, erklärte Minister Reul.


 
Durch die Kooperation können die Straßen, Tankstellen und Raststätten in Nordrhein-Westfalen künftig deutlich engmaschiger beobachtet werden - und das rund um die Uhr. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Gefahren besser und vor allem frühzeitiger zu erkennen, damit die Polizei rechtzeitig einschreiten kann. „Wir wollen keine Hilfs-Sheriffs. Deshalb übertragen wir auch keine hoheitlichen Befugnisse“, betonte der Innenminister. „Unsere Sicherheitspartner dürfen, was jeder andere nach Recht und Gesetz auch darf. Nur: Je mehr Menschen die Augen aufhalten, desto besser. Die NRW-Polizei kann diese 400.000 wachsamen Augen zusätzlich gut gebrauchen.“
 
Um die Reiserouten und Absatzwege der Einbrecher besser aufklären zu können, sei die Polizei auf die Mithilfe der Menschen angewiesen.  „Das geht in einem Transitland wie NRW gar nicht anders. Wir brauchen dazu rechtschaffene, mündige und mutige Bürgerinnen und Bürger, die aktiv an unserem Rechtsstaat teilhaben. Menschen, die richtig handeln, wenn etwas Falsches geschieht“, sagte Reul. „Es ist immer richtig, die 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt.“

Bei den sechs neuen Sicherheitspartnern handelt es sich im Einzelnen um

Die Autobahn Tank und Rast GmbH mit Sitz in Bonn - Peter M. Löw, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung sagt zur Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, heute gemeinsam mit Innenminister Herbert Reul sowie den Logistik- und Taxiverbänden die ‚Sicherheitspartnerschaft‘ zu beschließen. Damit leistet die Tank & Rast gemeinsam mit ihren Servicebetrieben in Nordrhein-Westfalen einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der öffentlichen Sicherheit.“
 
Horst Kottmeyer, erster Vorsitzender des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. erklärt: „Mit dieser Sicherheitspartnerschaft wollen wir unsere Fahrer dafür sensibilisieren, im Zweifel immer die ‚110‘ zu wählen. Unsere Branche erleidet jährlich über eine Milliarde Euro Schaden durch Ladungsdiebstähle, da wird es nötig, neue Wege der Prävention zu gehen. Dass wir besser aufeinander aufpassen, ist aus unserer Sicht ein guter Schritt in die richtige Richtung.“
 
Wolfgang Stromps, Vorsitzender des Verbands Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen, sagt: „Unsere Fahrer sind jeden Tag unterwegs und das rund um die Uhr. Sie sehen viel und können somit der Polizei bei Ihrer hoheitlichen Aufgabe der Kriminalitätsbekämpfung helfen. Unsere Fahrer kennen die Örtlichkeiten und sind bestens in der Lage Gefahrenmomente, Unregelmäßigkeiten im Alltagsverhalten oder mögliche Straftaten zu erkennen.“
 
Holger Goldberg, Geschäftsführer der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. sieht in der Partnerschaftsvereinbarung einen erneuten Anstoß: „Wir haben heute etwas schriftlich fixiert, dass von vielen Taxizentralen, Unternehmen und Fahrern bereits seit Jahren durchgeführt wird.“

Taxi-Verband NRW e.V.

„Durch die Sicherheitspartnerschaft leistet das Gewerbe einen wichtigen Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung“, ergänzt Jörg Beer, der Geschäftsführer des Verbands des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen VSPV e.V.