Nürnberg: „Mit der einsetzenden Herbstbelebung hat sich die Arbeitslosigkeit im September deutlich verringert und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist weiterhin hoch. Der Arbeitsmarkt hat sich insgesamt weiter gut entwickelt, obwohl sich der Beschäftigungszuwachs in den letzten beiden Monaten nicht fortgesetzt hat.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

Arbeitslosenzahl im September:             -77.000 auf 2.608.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:              -100.000

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat:          -0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent

Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit

Mit der einsetzenden Herbstbelebung hat sich die Arbeitslosigkeit verringert. Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat von August auf September um 77.000 auf 2.608.000 abgenommen. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre ist die Arbeitslosigkeit im September um 93.000 gesunken. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 1.000 zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr waren 100.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, ist saisonbereinigt um 10.000 gestiegen. Grund ist die stärkere Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik, insbesondere durch Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie durch Integrationskurse für Geflüchtete. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im September 2016 auf 3.523.000 Personen. Das waren 15.000 mehr als vor einem Jahr.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im August 1,80 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 4,2 Prozent.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im September 787.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum September 2015 ergab sich ein Rückgang von 11.000. Insgesamt 719.000 Personen erhielten im September 2016 Arbeitslosengeld, 44.000 weniger als vor einem Jahr.

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeit-suchende (SGB II) lag im September bei 4.279.000. Gegenüber September 2015 war dies ein Rückgang von 8.000 Personen. 7,9 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren 1.820.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 89.000 weniger als vor einem Jahr. Ein Großteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist nicht arbeitslos. Das liegt daran, dass diese Personen mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind im Vergleich zum Vorjahr weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 15.000 gestiegen. Mit 43,74 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 506.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der BA von Juni auf Juli saisonbereinigt um 18.000 abgenommen. Inwieweit dieser Rückgang in den endgültigen Werten bestätigt wird, bleibt abzuwarten. Mit 31,24 Millionen Personen lag die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 496.000 im Plus.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nach wie vor hoch. Im September waren 687.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 87.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um 6.000 zugenommen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – stieg im September 2016 um 2 Punkte auf 221 Punkte. Die Kräftenachfrage hat damit auch über die Ferienmonate nicht an Schwung verloren. Seinen Vorjahresabstand von mehr als 20 Punkten hält der BA-X inzwischen seit über einem Jahr. Und auch in diesem Monat fällt der Unterschied zum Vorjahr mit 24 Punkten deutlich aus.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter http://statistik.arbeitsagentur.de.