Berlin: "Wir sagen ,Unsere Welt ist bunt' und ,Willkommen bei uns'!", würdigte Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), beim 10. Berliner Abend der deutschen Feuerwehren das Engagement von ehren- und hauptamtlichen Feuerwehrangehörigen angesichts der aktuellen Flüchtlingslage. Mehr als 130 Bundestagsabgeordnete und 500 Gäste aus Feuerwehren, Verwaltung und Verbänden nutzten die Gesprächsplattform des DFV in der Regierungsfeuerwache Berlin-Tiergarten.
"Welche Integrationsleistung ist wohl besser, als mit offenen Armen auf Flüchtlinge zuzugehen und sie in der großen Gemeinschaft der ,helfenden Hände' willkommen zu heißen", lobte Kröger die zahllosen Initiativen von Feuerwehren in ganz Deutschland. Dieser "Einsatz für die Menschlichkeit" zeige, was gelebte Nachbarschaftshilfe bedeute.
Kröger appellierte zudem an die anwesenden Parlamentarier, sich für die Finanzierung des Katastrophenschutzes im Zivilschutz einzusetzen: "Der Regierungsentwurf für 2016 sieht für die Ausstattung des Katastrophenschutzes im Zivilschutz nur 47,2 Millionen Euro vor - und damit 4,3 Millionen Euro weniger als 2015." Der Verbandspräsident forderte angesichts der aktuellen Lage: "Feuerwehren müssen gerade im humanitären Einsatz unterstützt werden!"
"Die Demographie hinterlässt auch in den Feuerwehren ihre Spuren. Hier können Sie noch aktiver werden und offen auf die Zuwanderungsbewegung zugehen", appellierte Roger Lewentz, Vorsitzender der Innenministerkonferenz, an die Feuerwehr-Führungskräfte. Er forderte dringend weitere Fahrzeuge für den Katastrophenschutz: "Der Bevölkerungsschutz ist ein gesamtstaatlicher Aufgabenbereich, den wir gemeinsam angehen müssen."
"Die Feuerwehren leisten gelebte Solidarität in unserer humanitären Verantwortung", lobte der hessische Innenminister Peter Beuth. Angesichts der verstärkten Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehren betonte er: "Diese Gesellschaft, dieser Staat dürfen sich das nicht gefallen lassen!"
DFV-Präsident Kröger begrüßte den hessischen Vorstoß, Gewalt gegen Einsatzkräfte der Feuerwehr mit dem "Paragraphen 112" künftig härter zu ahnden: "Es kann nicht angehen, dass Feuerwehrleute und Rettungskräfte genau wie Polizeibeamte zunehmend tätlichen Angriffen ausgesetzt sind und die Täter nicht spürbar bestraft werden!"
Wilfried Gräfling, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr, freute sich als Hausherr über die anhaltend hohe Resonanz der etablierten Gesprächsplattform. Diese nutzte auch CSM Deutschland zur Übergabe eines symbolischen Spendenschecks in Höhe von 450.600 Euro - diese Summe war den Jugendfeuerwehren vor Ort in den vergangenen fünf Jahren durch die Aktion "Florians Brot" direkt zugegangen.
Der 10. Berliner Abend wurde mit freundlicher Unterstützung von Mercedes-Benz, T-Mobile und der Berliner Feuerwehr durchgeführt.