Hamburg: Die Premiere bei ARD-aktuell ist Chefsache: Jan Hofer präsentiert am Sonnabend vor Ostern um 20.00 Uhr die erste Sendung aus dem neuen Tagesschau-Studio. Der Tagesschau-Chefsprecher: "Das Konzept hat beim Probelauf in den vergangenen Wochen sehr gut funktioniert. Jetzt muss es sich im Echtbetrieb bewähren. Dass ich der erste aus dem Team bin, der die Zuschauer aus der neuen Kulisse begrüßen wird, freut mich sehr." Auf ein virtuelles Studio verzichtet man bei ARD-aktuell bewusst. "Nachrichten leben von Verlässlichkeit, Sicherheit und Glaubwürdigkeit", so Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell. "Dem folgt die Grundidee des neuen Studios: Alles, was die Zuschauer auf dem Bildschirm sehen, ist real im Studio vorhanden."
Ab 19. April, 20.00 Uhr kommen alle Sendungen von ARD-aktuell aus dem neuen Studio, also neben der Tagesschau auch Tagesthemen und Nachtmagazin. Auch der Digitalkanal tagesschau24 mit Nachrichten im Viertelstundentakt sendet von dort. Vorspänne, Grafikkonzept und Studiodesign wurden überarbeitet. Künftig gibt es zwei separate Moderationstische. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die rund 17,5 Meter breite Medienwand hinter den Plätzen der Sprecher und Moderatoren. Sie ist mit Panoramabildern, Fotos, Videos und Schrifteinblendungen bespielbar. Sieben Beamer werfen die wechselnden Hintergrundbilder in Rückprojektion auf die Medienwand. Was dort dargestellt ist, sehen die Präsentatoren real im Studio und nicht nur auf einem Monitor.
Das neue Studio wurde auf den 320 Quadratmetern Grundfläche des vorhandenen früheren Havariestudios von ARD-aktuell eingerichtet - im Gebäude der ARD-Nachrichtenzentrale beim NDR in Hamburg. Ein Neubau war nicht erforderlich. Auch die größtenteils rund 15 Jahre alte Studiotechnik einschließlich Kameras, Licht und Mischpulten wurde erneuert. In diesem Zusammenhang wurde auch der Umstieg auf eine Produktion in HD-Qualität vollzogen.
Die Gesamtinvestition beträgt 23,8 Millionen Euro und blieb damit im Kostenplan. Darin enthalten sind, neben der Studiotechnik, auch Setbau, Design, Schulungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Probebetrieb sowie Wartung für mehrere Jahre. Die Zuschauer von Tagesschau, Tagesthemen und tagesschau24 erwartet künftig eine deutlich verbesserte optische Umsetzung von Nachrichten. Schwierige Sachverhalte lassen sich in Form von animierten Grafiken anschaulicher darstellen.
Auch der Klang der Tagesschau verändert sich. Die klassische Tagesschau-Fanfare, die die Zuschauer seit Jahrzehnten kennen, bleibt erhalten, wurde aber wie schon bei jeder bisherigen Designänderung neu arrangiert. Für die Tagesthemen gibt es eine Neukomposition.
Das Erscheinungsbild wird sich deutlich wandeln, nicht aber die redaktionellen Grundsätze. Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur ARD-aktuell: "Journalistisch wird sich am Konzept der Sendungen nichts ändern."