Niedernberg: Auf der autobahnähnlich ausgebauten Bundesstraße 469 hat sich in der Nacht zum Freitag ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Dabei wurden eine dreiköpfige Familie getötet und ein Sohn schwer verletzt. Ein weiterer Autofahrer erlitt einen schweren Schock. Die Unfallursache ist noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Allerdings spricht vieles dafür, dass ein Mercedesfahrer den in gleicher Richtung fahrenden Fiat Punto von hinten mit hoher Geschwindigkeit gerammt hat. Für die drei Personen in dem Fiat kam jede Hilfe zu spät. Die Bundesstraße war bis zum Abschluss der Unfallaufnahme für dreieinhalb Stunden komplett gesperrt.

Der Unfall hat sich gegen 23:45 Uhr in Fahrtrichtung Seligenstadt ereignet. Nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen war der mit vier Personen aus dem Landkreis Aschaffenburg besetzte Fiat Punto zwischen den Anschlussstellen Großwallstadt und Niedernberg unterwegs. In gleicher Richtung fuhr ein 26-Jähriger mit seinem Mercedes, der offenbar kurz zuvor ein anderes Fahrzeug überholt hatte und dann wieder nach rechts auf den rechten Fahrstreifen gezogen war.

Dort fuhr er dann allem Anschein nach ungebremst auf den Fiat Punto auf. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass der Kleinwagen nach rechts von der Fahrbahn geschleudert wurde und erst nach etwa 100 Metern total beschädigt in einem Acker zum Stehen kam. Der 51-jährige Fahrer, seine zwei Jahre jüngere Ehefrau auf dem Beifahrersitz sowie ein 15-jähriger Sohn auf dem Rücksitz wurden bei dem Unfall getötet. Ein weiterer Sohn erlitt schwere Verletzungen. Der 20-Jährige wurde nach einer Erstversorgung durch einen Notarzt vom Rettungsdienst in ein Aschaffenburger Krankenhaus gebracht.

Mercedes im Frontbereich schwer beschädigt

Der Mercedes schleuderte nach der Kollision zunächst nach links und dann wieder nach rechts, wo er auf dem rechten Fahrstreifen ebenfalls erst nach etwa 100 Metern stehen blieb. Der Mann aus Aschaffenburg erlitt einen schweren Schock. Auch er wurde vor Ort medizinisch versorgt und dann in eine Klinik eingeliefert.

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Wörth, Großwallstadt und Niedernberg waren mit etwa 60 Mann am Unfallort. Die Feuerwehrleute übernahmen u.a. die Umleitung des Verkehrs und leuchteten die Unfallstelle aus. Die Integrierte Leitstelle hatte ebenfalls ein Großaufgebot entsandt. Mehrere Rettungsfahrzeuge und mehrere Notärzte waren vor Ort.

Die Ermittlungen an der Unfallstelle leitete ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Auf seine Anordnung hin wurde ein Sachverständiger eingeschaltet, von dessen Auswertungen sich der Sachbearbeiter der Obernburger Polizei nähere Aufschlüsse über das genaue Unfallgeschehen erhofft.

Zeugen, die den Unfall beobachtet und noch keine Aussage gemacht haben, werden dringend gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Obernburg, Tel. 06022 / 629130, zu melden.