Aachen/ Buir/ Morschenich/ Manheim: Ein heute Morgen (05.11.2017) gegen 07.30 Uhr angemeldeter Demonstrationszug in der Ortschaft Alt Manheim gegen den Kohleabbau fand nicht statt. Nur wenige Leute hatten sich bei regnerischem Wetter gegen 07.30 Uhr dort zunächst eingefunden. Gegen 9 Uhr hielt der Veranstalter der Demo abschließend eine Kundgebung ab, an der ca. 100 Personen friedlich teilnahmen. Allerdings stellte die Polizei hier zwei Personen fest, die verbotene Gegenstände mit sich führten. Die bei-den wurden daraufhin festgenommen, die mitgeführten Elektroschocker sichergestellt. Die vom Aktionsbündnis "Ende Gelände" organisierte und angekündigte Demonstration in der Ortschaft Morschenich startete nach Verzögerung gegen 10.15 Uhr mit rund 2500 Teilnehmern.
Angekündigt waren zunächst weniger als 2000. Die Verzögerung kam zustande, da der Veranstalter entsprechend der größeren Anzahl an Teilnehmern noch weitere Ordner organisieren musste. Zudem hatte die Polizei bei diversen Demo- Teilnehmern selbstgebastelte Strohsäcke entdeckt. Nach Einschätzung der zuständigen Staatsanwaltschaft handelt es sich hierbei um eine passive Bewaffnung, die im Rahmen einer Versammlung als verbotener Gegenstand gilt. In der Vergangenheit hatten Personen bereits solche Säcke genutzt, um sich gegen polizeiliche Maßnahmen zur Wehr zu setzen und polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Des Weiteren hatten diverse Demonstranten verbotene Plexiglas- Scheiben vor das Gesicht gezogen; auch diese mussten abgelegt werden. Diese Gegenstände werden als Passivbewaffnung klassifiziert; dies war dem Veranstalter bereits im Vorfeld der Veranstaltung mitgeteilt worden. Schon vor Beginn der Demonstration hatte die Polizei bei ca. 150 Personen sowie auf einem Fahrzeug Strohsäcke festgestellt. Nach Aufforderung wurden diese abgelegt und vernichtet. Zurzeit geht ein Teil des Demonstrationszugs, wie angemeldet weiter in Richtung Morschenich. Eine größere Gruppe hat sich abgespaltet und ist entlang der Felder unterwegs in Richtung Manheim.
UPDATE:
Heute Mittag gegen 12.30 Uhr drangen mehrere hundert Aktivisten verbotswidrig über die Abrisskante in den Tage-bau Hambach ein. Als Polizeibeamte versuchten dies zu verhindern, kam es zu Widerstandhandlungen und Körperverletzungsdelikten, so dass Pfeffer-spray eingesetzt werden musste. Ein Tatverdächtiger wurde vorläufig fest-genommen. Eine Vielzahl von Polizeibeamten verhindert zurzeit ein weiteres Eindringen der Aktivisten in den Tagebau; es kommt zu keinerlei Besetzungen von RWE Gerätschaften wie Förderbändern oder Baggern.