Düren: Im Haus der Stadt ist derzeit ebenso wie in der Kassenhalle der Sparkasse Düren an der Zehnthofstraße jeweils eine umfangreiche Ausstellung über das Leben des berühmten Kammersängers Rudolf Schock anlässlich seines Geburtstages vor 100 Jahren zu sehen.

Fred Oepen hat mit Unterstützung der Familie, insbesondere von Rudolf Schocks Tochter Dagmar Müller, das umfangreiche Material beider Ausstellungen liebevoll zusammengetragen. Dr. Horst Wallraff vom Stadt- und Kreisarchiv recherchierte gründlich zur Biografie und stellte so viel Interessantes zusammen, dass eine Veröffentlichung seines Vortrags wünschenswert ist.

Bürgermeister Paul Larue lobte die Macher der Ausstellung für ihren Einsatz, die Sparkasse für ihre Unterstützung  und hieß die Familie und den Freundeskreis des 1986 in Düren verstorbenen Sängers zur Geburtstagsfeier im Haus der Stadt herzlich willkommen.


Mit einem Konzert der ganz besonderen Art wurde des Wirkens und der wunderbaren Stimme sowie Ausstrahlung des Sängers gedacht. Das Trio Sorrentino spielte Musik, die zur Biografie des Künstlers passte. Der Tenor Michael Pflumm sang mit beeindruckender Stimme Arien und Lieder, die Rudolf Schock berühmt gemacht haben, und Moderator Axel Fuhrmann führte unterhaltsam und kurzweilig durch das bewegte Leben des Sängers, unterstützt von Filmausschnitten und Tonaufnahmen mit Rudolf Schocks Stimme. Für Düren war es eine ganz besondere Ehre, dass dieses Konzert im Haus der Stadt Premiere hatte, ehe es einen Tag später in Duisburg, dem Geburtsort des Sängers, aufgeführt wurde. Regelmäßig trifft sich in Düren der Freundeskreis von Rudolf  Schock aus ganz Deutschland und den Nachbarländern mit Monika Rothmaier-Szudy, künstlerische Leiterin am Haus der Stadt. Unter anderem besuchen sie das Grab von Rudolf Schock im Stadtteil Gürzenich, wo er seine letzten Lebensjahre mit seiner Familie verbrachte und sich nach eigenem Bekunden sehr wohl gefühlt hat.

Dr. Horst Wallraff, der nicht nur Biografisches und Anekdotisches zusammengetragen hat, sondern in die historischen Hintergründe eintauchte, wusste auch die Gründe zu nennen, warum der berühmte Sänger nach Düren kam. Er schloss seinen Vortrag mit der Feststellung: „Ich habe mich während meiner bisherigen Laufbahn als Zeithistoriker schon mit vielen Menschen beschäftigt, respektive beschäftigen müssen, aber niemals zuvor ist mir jemand wie Rudolf Schock begegnet, über den ich weder in schriftlichen Zeugnissen noch in Berichten von Zeitzeugen jemals eine negative Beurteilung seines Charakters und seines Lebenswandels gelesen oder gehört habe.“

Die Ausstellungen im Haus der Stadt und in der Sparkasse Düren sind noch bis zum 25. September zu sehen. Anschließend wird ein Teil der Ausstellung in den Bestand des Dürener Stadt- und Kreisarchiv aufgenommen.