StädteRegion Aachen. Eine Schülerin des Heilig-Geist-Gymnasiums in Würselen wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Für sie gilt derzeit häusliche Quarantäne. Der Würselener Bürgermeister Arno Nelles folgte umgehend der Empfehlung des Gesundheitsamtes und ordnete die Schließung der Schule an.

Die Schließung gilt, wie bei den anderen wegen eines bestätigten Coronafalls geschlossenen Schulen und Kitas, zunächst bis zum 08. März. Die Krisenstäbe von Stadt und StädteRegion Aachen werden rechtzeitig vor dem Wochenende bekanntgeben, wie es für die jeweiligen Einrichtungen in der kommenden Woche weitergeht.

  • Aktuell 24 bestätigte Corona-Fälle in der StädteRegion Aachen (davon sieben in der Stadt Aachen).
  • Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und Oberbürgermeister Marcel Philipp stellen die gemeinsame Arbeit der Krisenstäbe vor, erläutern die Regelung für Krankenhäuser und die Resonanz auf das Bürgertelefon.
  • In Eschweiler ist nun für alle Kommunen der StädteRegion Aachen und für die Stadt Aachen ein so genanntes Abstrichzentrum eingerichtet, um die Arztpraxen und Krankenhäuser von den Testungen zu entlasten. Anmeldung ist ausschließlich über die Hotline 0241/5198-7500 möglich.

Die gemeinsame Arbeit der Krisenstäbe von Stadt und StädteRegion Aachen wird von Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp und Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier als erfolgreich bezeichnet. Bei einer Pressekonferenz „Sachstand Corona COVID-19“ am heutigen Tag (4. März) in der Hauptfeuerwache Aachen, in der auch die Krisenstäbe tagen, erläuterten Philipp, Grüttemeier und Vertreterinnen und Vertreter der Stäbe, dass die aktuelle Lage im Griff ist. „Wir tagen mit den Stäben regelmäßig gemeinsam, planen und bereiten vor. Wir können aber auch durch die Kompetenz, die im Lagezentrum versammelt ist, schnell und situationsgerecht auf neue Herausforderungen reagieren“, berichteten Oberbürgermeister und Städteregionsrat.
 
Aktuelle Zahlen: Dr. Monika Gube, Leiterin des gemeinsamen Gesundheitsamtes, bestätigte (Stand 11.30 Uhr) aktuell 24 Corona-Fälle in der StädteRegion Aachen (davon 15 in der StädteRegion Aachen, 7 in der Stadt Aachen, bei zwei Fällen steht derzeit die Zuordnung noch aus).
 
Abstrichzentrum: Eine Neuerung in der Auseinandersetzung mit dem Virus stellte Städteregionsrat Grüttemeier vor:  Ein so genanntes Abstrichzentrum für Stadt und StädteRegion Aachen ist ab heute (4. März 2020) in Eschweiler eingerichtet. Das Zentrum soll die Arztpraxen und Krankenhäuser von den Testungen entlasten und Informationen beim zuständigen Gesundheitsamt bündeln. Arztpraxen und Krankenhäuser können sich dadurch wieder stärker auf die Behandlung der Patienten konzentrieren, können allerdings auch selbst weiter testen.
 
Dr. Michael Ziemons, Dezernent für Soziales und Gesundheit der StädteRegion Aachen, erklärte: „Alle Menschen, die getestet werden wollen, müssen vorher die neue Telefonhotline 0241/5198-7500 anrufen. Man kann also nicht einfach zum Abstrichzentrum kommen. Und auch mit der Überweisung eines Arztes muss man vorher die Hotline anrufen“. 
 
An der Hotline wird abgeklärt, ob zwei Bedingungen grundsätzlich erfüllt sind. Zum einen muss der Anrufende eine Kontaktperson der „1. Kategorie“  zu einem positiv getesteten Menschen sein (also 15 Minuten Kontakt von Angesicht zu Angesicht in einem geschlossenen Raum gehabt haben). Und der Anrufende muss entsprechende Krankheitssymptome aufweisen. Sollten beide Bedingungen erfüllt sein, erhält man eine Einladung ins Abstrichzentrum per E-Mail. Dort arbeiten drei Testteams, die den kurzen Rachenabstrich vornehmen und die relevanten Daten aufnehmen. Für alle Fälle steht dort auch immer ein Arzt bereit.
 
Die Abstriche werden dreimal täglich per Express in ein Labor nach Köln gebracht und dort ausgewertet. Binnen 24 Stunden sollen die Ergebnisse vorliegen. Das Ergebnis wird den Getesteten vom Gesundheitsamt direkt mitgeteilt. Im Falle eines positiven Befundes wird im Regelfalle eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet. „Vor Ort wird ein Ordnungsdienst eingesetzt, der ausdrücklich nur Personen mit einem Termin in das Gebäude lässt. Also bitte bringen Sie Ihre Einladung und den Ausweis mit“, appelliert Ziemons.
 
Regelung für Krankenhäuser: Oberbürgermeister Philipp erläuterte im Rahmen der Pressekonferenz die Entscheidung der Aachener Krisenstäbe vom gestrigen Tag (3. März), den Krankenhäusern in Aachen und in der gesamten StädteRegion mit der Lockerung der geltenden Quarantäne-Regelung in begründeten Einzelfällen zu helfen.
 
„Natürlich werden wir grundsätzlich die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts weiter umsetzen“, erläuterte Philipp. „Wenn dann aber besondere Ereignisse auftreten - und ein solches haben wir gestern mit dem Fall auf der Intensivstation für Frühgeborene am Universitätsklinikum Aachen sehr eindrücklich erlebt - muss unser Ziel sein, das Krankenhaus handlungsfähig zu erhalten und alles zu tun, was medizinisch notwendig ist.“ Deshalb hätten die Krisenstäbe für die Krankenhäuser nach eindringlicher medizinischer Empfehlung so entschieden. Der Oberbürgermeister: „Wir orientieren uns in der weiteren Umsetzung ebenfalls eng an den Plänen des RKI.“
 
Indessen gibt es einen weiteren positiv getesteten Fall in einer kritischen Station eines Krankenhauses in der StädteRegion Aachen.
 
Hotline/Bürgertelefon: Dr. Markus Kremer, Beigeordneter für Personal, Organisation und Feuerwehr bei der Stadt Aachen berichtete, dass die Personalressourcen der Stadtverwaltung derzeit ausreichen, um die Corona-Sonderlage zu bewältigen. Bei den 5600 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Aachen gibt es bislang keinen positiv getesteten Fall. „Sehr gut angenommen wird der Service der Stadt und StädteRegion mit der Corona-Info-Hotline, die täglich von 7 bis 21 Uhr geschaltet ist“, sagte Kremer. 
 
Für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen wurde für allgemeine Informationen (nicht für die persönliche medizinische Beratung!) rund um das Thema eine Corona-Info-Hotline über 0241/510051 (täglich von 7 bis 21 Uhr) eingerichtet. Aktiviert ist an Werktagen auch die Behördenrufnummer 115. Allein am Montag, 2. März, gingen 1100 Anrufe über die Nummern 510051 und 115 ein - eine bislang nicht gekannte Zahl.
 
Das NRW-Gesundheitsministerium hat darüber hinaus eine Hotline zum Corona-Virus unter der Nummer (0211) 855 47 74 geschaltet. Die hausärztlichen Bereitschaftsdienste sind über die Hotline 116117 zu erreichen.
 
Schulen: Diese Schulen sind auf Anraten der Krisenstäbe diese Woche geschlossen: Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg in Aachen, Regenbogenschule in Stolberg, Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule in Herzogenrath, Grundschule Grengracht in Baesweiler.
 
Kita: Eine Erzieherin der Kindertagesstätte Biberburg in Alsdorf-Hoengen wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Für sie gilt derzeit häusliche Quarantäne. Die KiTa bleibt zunächst bis zum 8. März geschlossen. Der Alsdorfer Bürgermeister Alfred Sonders folgte umgehend der Empfehlung des Gesundheitsamtes und ordnete die Schließung der Kindertagesstätte an. „Die Schließung gibt uns die Möglichkeit, zum Wohle der Kinder und Mitarbeiter sehr sorgfältig die möglichen Infektionsketten nachzuvollziehen“, sagt Gesundheits- und Sozialdezernent Dr. Michael Ziemons.
 
Grundsätzlich: Es wird vor allem mit Blick auf viele Gerüchte in den Sozialen Medien geraten, den offiziellen Informationen der Krisenstäbe und Behörden zu vertrauen. Die Krisenstäbe handeln nach den vorliegenden Erkenntnissen und der Faktenlage.
 
Vor diesem Hintergrund sind aus Sicht der Krisenstäbe derzeit keine weiteren Schulschließungen – bis auf die Schulen, in denen positive Fälle nachgewiesen sind, derzeit vier in der StädteRegion – erforderlich. Auch gibt es für die Krisenstäbe derzeit keine Veranlassung, Veranstaltungen abzusagen.
 
Ausdrückliche Bitte an die Bürgerinnen und Bürger: Bitte blockieren Sie nicht unnötig die Notrufnummern 110 und 112!
 
Empfehlung: Gemäß der aktuellen Empfehlungen für die nun für die Krankenhäuser beschlossenen Regelung, die den Schutz besonders gefährdeter Zielgruppen vorsieht, haben die Krisenstäbe beschlossen, dass für entsprechend gefährdete Patientengruppen der Krankenhäuser zum Schutz der Patientinnen und Patienten ein Besucherstopp angeordnet wird. Für die Alten-, Wohn- und Pflegeeinrichtungen wird dringend empfohlen, von Besuchen abzusehen.
Nach wie vor gilt die Aufforderung, die Hygieneregeln zu befolgen.
 

Ab sofort gibt es ein kommunales Abstrichzentrum! (Stand: 04.03.2020, 13:00 Uhr)

Stadt und StädteRegion Aachen haben ein sogenanntes „Abstrichzentrum“ eingerichtet, das ab heute (13 Uhr) einsatzbereit ist. Das Zentrum soll Arztpraxen und Krankenhäuser von den Corona-Testungen entlasten und Informationen beim zuständigen Gesundheitsamt bündeln. Ganz wichtig: alle Menschen, die getestet werden wollen, müssen die neue Telefonhotline 0241/5198-7500 anrufen. Man kann also nicht einfach zum Abstrichzentrum kommen und auch mit der Überweisung eines Arztes muss man vorher die Hotline anrufen.  An der Hotline wird abgeklärt, ob zwei Bedingungen grundsätzlich erfüllt sind:
1.) Der Anrufende ist eine Kontaktperson der „1. Kategorie“  zu einem positiv getesteten Menschen (15 Minuten Kontakt von Angesicht zu Angesicht in einem geschlossenen Raum) und
2.) Der Anrufende zeigt Krankheitssymptome.
In diesem Fall erhält der Anrufer einen zügigen Termin, zu dem er ins Abstrichzentrum geladen ist. Arztpraxen und Krankenhäuser können sich dadurch ab sofort wieder stärker auf die Behandlung der Patienten konzentrieren.
Wie ist der Ablauf im KAZ?
Im Zentrum gibt es drei Testteams, die zum einen den kurzen Abstrich vornehmen, zum anderen auch Ihre Daten aufnehmen. Für alle Fälle steht dort auch immer ein Arzt bereit.
Was passiert mit den Abstrichen?
Die Abstriche werden dreimal täglich per Express in ein Labor nach Köln gebracht und dort ausgewertet. Es ist uns zugesagt, dass wir in jedem Fall binnen 24 Stunden ein Ergebnis vorliegen haben.
Wie wird das Ergebnis mitgeteilt, und was bedeutet das?
Das Ergebnis wird den Getesteten vom Gesundheitsamt direkt mitgeteilt. Wenn sie positiv getestet sind, wird im Regelfalle eine 14-tägige häusliche Quarantäne angeordnet. Nur in medizinisch notwendigen Fällen - das tritt beim Coronavirus sehr selten auf - kommt eine stationäre Aufnahme in Frage.
Wo ist das Abstrichzentrum?
Das Abstrichzentrum befindet sich in Eschweiler. Vor Ort wird ein Ordnungsdienst eingesetzt, der ausdrücklich nur Personen mit einem Termin von der Hotline in das Gebäude lässt. Also bitte bringen sie ihre Einladung und den Ausweis mit!