Stolberg: "Notruf Feuerwehr Stolberg" - "... starke Rauchentwicklung in einer Pension, rund zehn Menschen sind noch im und auf dem Gebäude". Dieser Notruf erreichte die Einsatzzentrale der Feuer- und Rettungswache Stolberg am Samstagmorgen gegen 9.40 Uhr und löste einen größeren und intensiven Einsatz aus.

Da es sich um einen Brandeinsatz mit der Gefahr für Menschenleben handelte, wurde sofort der Löschzug der Feuerwache, der 5. Löschzug mit den Löschgruppen Gressenich und Werth, der 4. Löschzug (Löschgruppen Mausbach, Vicht und Zweifall), der Führungsdienst und Rettungswagen sowie Notarzt zur Nideggener Straße nach Schevenhütte alarmiert.

Bereits nach wenigen Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte unter Leitung von Amtsleiter Andreas Dovern ein und fanden folgende Lage vor: Aus einem mehrgeschossigem Beherbergungsbetrieb drang starker dichter Rauch; auf dem Flachdach eines Anbaus befanden sich insgesamt 13 Personen. Sofort wurde ein Trupp unter Atemschutz mit Strahlrohr und Wärmebildkamera zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in das Gebäude beordert. Erschwert wurde das Vorankommen durch die starke Rauchentwicklung - die Sicht war gleich null. Der Trupp durchsuchte alle Räumlichkeiten auf allen Etagen nach betroffenen Personen und schaffte mehrere Abluftöffnungen auf allen Etagen. Gleichzeitig wurden an dem Anbau zwei Steckleitern in Stellung gebracht, um die Menschen schnellstmöglich von dem Dach zu retten. Mit einem Überdrucklüfter wurde der Rauch durch die Abluftöffnungen aus dem Gebäude entfernt.

Nachdem alle Betroffene vom Dach geholt waren, teilten sie den Kräften mehrfach mit, dass keiner mehr in dem Gebäude sei. Zeitgleich erfolgte eine erste medizinische Sichtung der Patienten von Rettungsdienst und Notarzt. Aufgrund der hohen Anzahl von Betroffenen wurde noch weitere Rettungswagen, ein weiterer Notarzt, der organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie die leitende Notärztin zur Einsatzstelle angefordert. Eine weitere Sichtung und Behandlung erfolgte dann auf einem eigens eingerichteten Behandlungsplatz.

Von dort kam plötzlich die Meldung, dass doch noch eine Person im Gebäude sein müsste. Unverzüglich wurden zwei weitere Trupps in das Gebäude geschickt. Alle Räumlichkeiten in dem dreigeschossigen Gebäude wurden nochmals intensiv abgesucht. Im Erdgeschoss, jedoch in einem separaten Bereich, konnte schließlich die gesuchte männliche Person schlafend in seinem Zimmer gefunden werden. Er wurde sofort aus dem Gebäude geführt und dem Rettungsdienst übergeben.

Insgesamt waren 14 Menschen von dem Brand/der Rauchentwicklung betroffen. Verletzt wurde jedoch glücklicherweise niemand. Eine Person wurde sicherheitshalber zu einer weiteren Untersuchung zum Krankenhaus transportiert.

Der eigentlich Brandherd, ein Bett auf einem Flur im ersten Obergeschoss, konnte dann zügig gelöscht werden.

Neben der Polizei, die das Gebäude anschließend beschlagnahmte, waren auch das städtische Ordnungsamt und der stellvertretende Kreisbrandmeister vor Ort. Eine Stolberger Bauunternehmung stellte mit Baustützen die Standsicherheit einer Decke sicher.

Von der Löschgruppe Gressenich verblieb eine Brandsicherheitswache bis gegen 14 Uhr vor Ort.