Städteregion Aachen / Niederlande: Die gemeinsam tagenden Krisenstäbe von StädteRegion und Stadt Aachen unterhalten gute Beziehung zu „Emric“, dem auf Euregio-Ebene angesiedelten Kooperationsbündnis von Behörden, die für die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr und Brandschutz, technische Hilfeleistung und Rettungsdienst in ihren Bereichen zuständig sind.

Aus den Niederlanden kommt über diesen Verbund zum Beginn der Osterferien ein eindringlicher Appell in Corona-Zeiten an die Bürgerinnen und Bürger der StädteRegion Aachen.

Schon an der Landesgrenze werden die Niederlande deutsche Autofahrer mit dem Schild „Reise nicht notwendig? Bleiben Sie bitte zuhause!“ empfangen. Die niederländischen Behörden stellen heraus, dass diese Botschaft keineswegs unfreundlich gemeint, sondern der derzeitigen Lage geschuldet sei.

Im Appell heißt es: „Die Erholung über die Grenze hinweg ist für uns die normalste Sache der Welt. Wir gehen gerne über die Grenze zum Wandern, Radfahren oder Einkaufen. Aufgrund der Maßnahmen rund um das Coronavirus sind solche ,normalen‘ Reisen heute aber oft unmöglich.“

Die Niederlande betonen, dass die Maßnahmen jedoch aus einem bestimmten Grund getroffen wurden. „Nur gemeinsam können wir das Corona-Virus unter Kontrolle bringen.“ Und das sei am besten zu erreichen, wenn alle Bürgerinnen und Bürger zuhause bleiben.

In den Niederlanden gilt bis zum 28. April:

  • alle Restaurants, Bars, Terrassen sind geschlossen;
  • alle Sportvereine, Fitnesscenter, Saunen, Kasinos, Vergnügungshallen und Sexeinrichtungen sind geschlossen;
    • öffentliche Orte wie Museen, Konzerthallen, Theater und Sportclubs sind geschlossen;
    • alle Veranstaltungen, für die eine Genehmigungspflicht aufgehoben wurde (diese Maßnahme gilt sogar bis zum 1. Juni) sind annulliert worden.

    Darüber hinaus sind in den Niederlanden Geschäfte und öffentliche Verkehrsmittel verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Menschen eineinhalb Meter voneinander entfernt sind. Viele Geschäfte haben daher beschlossen, zu schließen, und viele Märkte wurden gestrichen. Für den öffentlichen Verkehr gelten angepasste Fahrpläne.

    Auch das gilt in den Niederlanden: Gruppen von mehr als zwei Personen sind nur erlaubt, wenn sie 1,5 Meter Abstand halten. Bei Nichtbeachtung kann es zu polizeilichen oder kommunalen Maßnahmen kommen: Die Geldstrafe für Erwachsene beträgt 390 Euro, die für Minderjährige 95 Euro.

    Schon seit Anfang der Woche gilt in der gesamten Provinz Zeeland ein Übernachtungsverbot für Touristen. Auch in einigen anderen Gegenden des Landes sind Urlauber tabu, andere Küstenregionen wiederum verzichten auf Verbote. Sie setzen auf Freiwilligkeit und auf die Vernunft der Bürger. Die Botschaft, die der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte an Touristen aus Belgien und Deutschland richtet, ist somit klar: „Bleibt zu Hause. Restez à la maison. Blijf thuis!“