Poker ist ein beliebtes Kartenspiel und wird weltweit von zahlreichen Menschen gespielt. Wer die richtigen Strategien kennt und sich mit Psychologie auskennt, findet bei Poker einen kurzweiligen Zeitvertreib, der sogar das Gedächtnis fördert.

Das Spiel ich hochkomplex. Quelle: Pixabay.com

Das Lernen von effektiven Pokertaktiken wie Handauswahl, die Positionen, Bluffen und die Kunst, den Gegner zu lesen, hilft bei diesem Spiel erfolgreich zu sein. Auch wenn Poker einfach zu erlernen ist, benötigt man Jahre, um ein exzellenter Pokerspieler zu werden. Welche Fähigkeiten auf dem Weg vom Anfänger zum Profi wichtig sind, erläutern wir nun.

Die richtige Handauswahl

Um ein geschickter Pokerspieler zu werden, ist es wichtig, zu wissen, welche Hände man spielen sollte und welche man besser folden, also ablegen, sollte. Anfänger sollten sich bei Poker an den Grundsatz „tight is right“ halten, was so viel bedeutet, dass es auf lange Sicht profitabler ist, eine kleinere Auswahl an starken Händen zu spielen. Je besser man wird, umso flexibler kann man werden. Denn wer nur Premium-Hände spielt, wird von seinen Gegnern schnell durchschaut.

Bei der Auswahl der spielbaren Hände zählt nicht nur die Stärke der Karten, die ein Spieler bekommt, sondern auch ihr Potenzial, sich nach dem Flop zu verbessern. Wer die Hand-Equity versteht, kann die Gewinnwahrscheinlichkeit einer Hand im Vergleich zu den gegnerischen Ranges erkennen. Hat ein Spieler beispielsweise gleichfarbige Connectors (wie 7♥8♥) – also aufeinanderfolgende Karten in derselben Farbe – sind diese zwar nicht so stark wie Pocket Könige (K♣K♦), aber sie haben das Potenzial, Straßen, Flushes und sogar Straight Flushes zu bilden.

Die Position

Der Satz „Wissen ist Macht“ lässt sich auch auf das Pokerspiel ummünzen, denn wer zuletzt an der Reihe ist und somit eine bessere Position hat, weiß bereits viel über seine Mitspieler. An den Aktionen kann man erkennen, ob Sie folden, callen oder erhöhen – was einen Hinweis auf ihre Hände geben kann. So kann der Spieler, der in Position ist, die Größe des Pots kontrollieren und fundiertere Bluffs und Value Bets zu machen – sofern er darin Erfahrung hat.

Die richtige Position verschafft Vorteile. Quelle: Pixabay.com

Wenn wir von späten Positionen sprechen, so meinen wir damit die Positionen am Button oder Cutoff (das ist die Position vor dem Button). Der Vorteil der späten Position ermöglicht, die Schwächen der Gegner auszunutzen, beispielsweise die Tendenz, zu oft auszusteigen oder zu leichtfertig mitzugehen, so dass man seine Wettstrategie anpassen kann.

Das Bluffen

Spieler meine immer, dass bei einer Pokerrunde sehr viel geblufft wird. Tatsächlich kommt es aber viel seltener vor, als man glaubt. Bluffen bedeutet, mit einer schwachen Hand zu setzen oder zu erhöhen, um den Gegner dazu zu bringen, mit einer stärkeren Hand auszusteigen. Bluffen setzt aber ein tiefes Verständnis der Gegner voraus, so wie eine glaubwürdige Geschichte und den richtigen Zeitpunkt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass man bereit ist, all seine Chips zu riskieren und aus dem Turnier auszuscheiden.

Ein Bluff muss punktgenau erfolgen. Quelle: Pixabay.com

Ein weiteres Vokabular, das ein Pokerspieler in sein Repertoire aufnehmen sollte, ist das Semi-Bluffing. Dabei blufft der Spieler mit Händen, die zwar keine Premium-Hände sind, aber das Potenzial haben, sich zu verbessern. Dazu gehören Drawing Hands, die eine Chance auf einen Flush oder eine Straße haben. Diese Taktik kann sehr wirkungsvoll sein und verleiht dem Spiel eine zusätzliche Ebene der Komplexität. Hat man Glück, gewinnt man den Pot sofort, wenn nicht, hat man mehrere Chancen, seine Hand zu verbessern. Flexibel bleiben und den richtigen Moment abwarten, sind auch hier von Vorteil.

Die Gegner lesen

Das Spannende bei Poker ist, dass man gegen echte Menschen spielt, die versuchen, genauso flexibel und unvorhersehbar zu sein wie man selbst. Jeder Spieler zeigt Tendenzen und Muster, die Pokerprofis zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Spieler müssen lernen, Setzmuster und physische Tells – also Veränderungen im Verhalten des Pokerspielers erkennen. Wer darauf achtet, kann Hinweise auf die Stärke ihrer Hände und ihrer Strategie herauslesen.

Diese Signale werden selten ganz offensichtlich sein wie die Freude über eine exzellente Hand. Meist muss man gut darauf achten; es kann sein, dass ein Spieler zögert, bevor er erhöht, was bedeuten könnte, dass er nicht ganz sicher ist, wie stark seine Hand ist. Erfahrene Pokerspieler setzen oft bewusst Tells ein, um die Gegner auf eine falsche Spur zu locken. Aber all das ist Übungssache. Je mehr man spielt und nicht nur auf seine Karten, sondern auch auf die Reaktionen und Aktionen seiner Mitspieler achtet, umso geschulter wird man.

Jeder Gegner sendet unbewusst Signale. Quelle: Pixabay.com

Es ist Anfängern anzuraten, sich auf ein tight-aggressives Spiel zu konzentrieren und die Grundlagen zu Position zu lernen. Erfahrenere Spieler tauchen immer tiefer in die Materie ein und beschäftigen sich mit komplexeren Themen wie die Range, also die Bandbreite der Hände, die sie spielen oder dem Erlernen mathematischer Konzepte.

Fazit

Lernen, lernen, lernen – sollte das Fazit zu Poker sein. Wer sich mit Poker näher auseinandersetzt, sollte daran denken, dass das Ziel nicht darin besteht, jede Hand zu gewinnen, sondern Entscheidungen zu treffen, die Gewinnchancen langfristig steigern.